Deutschland und vier weitere EU-Staaten fordern strikte Regeln für neue Digitalwährungen wie Facebook Libra und behalten sich ein Verbot vor.
Falls es keine eindeutige Bindung an eine bestehende Währung gebe und die Stabilität der Finanzmärkte gefährdet werde, müssten solche privaten Aktivitäten verboten werden, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz am Freitag.
"Es gibt ein einfaches Prinzip: Nur die Zentralbank, die EZB, kann die Genehmigung haben, eine Währung herauszugeben", ergänzte der französische Finanzminister Bruno Le Maire. Das dürfe nicht durch das Libra-Projekt gefährdet werden.
Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande seien sehr besorgt über Kryptowährungen und warteten auf einen Vorschlag der EU-Kommission für klare Regeln, insbesondere mit Blick auf Terroraktivitäten und Geldwäsche
Libra-Start Ende des Jahres?
Libra wurde von Facebook für Geschäfte im Internet angekündigt und soll nach längerer Vorbereitung Ende des Jahres an den Start gehen. Nach starkem Gegenwind gab es bereits Änderungen: Ursprünglich war geplant, dass Libra mit einem Korb aus verschiedenen Währungen und Staatsanleihen abgesichert wird. Jetzt soll es Teile geben, die fest an einzelne nationale Währungen gekoppelt sind.
Doch das geht anscheinend noch nicht weit genug. Für Ende September wird ein Vorschlag der EU-Kommission zur Regulierung solcher Währungspläne erwartet.
Die Euphorie um Libra ist schon seit längerem verflogen. Stattdessen drängen sich immer mehr Bedenken auf. Der Ausstieg von Unternehmen wie Mastercard sowie Visa und die anhaltenden politischen Bedenken zeigen, dass die Skepsis nach wie vor hoch ist.
Entsprechend geringe Auswirkungen hätte auch ein Scheitern der Kryptowährung. Facebooks Erfolg steht und fällt mit anderen Geschäftsbereichen – und hier bleibt der AKTIONÄR für die Cash- und Innovationsmaschine Facebook weiterhin unverändert bullish. Investierte lassen die Gewinne laufen.
Mit Material von dpaAFX.