Allein der Gedanke, Facebook könne WhatsApp mit Werbung monetarisieren, stieß vielen Nutzern sauer auf. Mittlerweile ist jedoch klar, dass der Internet-Riese seinen Messenger-Dienst zur Schnittstelle zwischen Unternehmen und ihren Kunden machen will – das zeigen nicht nur die jüngsten Übernahmen, sondern auch die Ankündigungen von der Entwicklerkonferenz F8 Refresh am Mittwoch.
So werden bei WhatsApp die Möglichkeiten zur Kommunikation mit Unternehmen ausgebaut. Unter anderem können die Firmen in ihren WhatsApp-Chats nun neue Listenansichten mit bis zu zehn auswählbaren Optionen anbieten, damit Antworten seltener per Hand eingetippt werden müssen. Sie können ihren Kunden nun zum Beispiel auch per WhatsApp mitteilen, wann ein Artikel wieder lieferbar ist.
Die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden ist das Vorhaben, mit dem Facebook schließlich Geld mit WhatsApp verdienen will. Das weltgrößte Online-Netzwerk übernahm WhatsApp 2014 für am Ende rund 22 Milliarden Dollar. Mit dem Kauf nahm Facebook zwar einen potenziellen Rivalen vom Markt, der Dienst trug bisher aber wenig zum Konzerngewinn bei.
Zeitweise wurde über Werbung im "Status"-Bereich von WhatsApp nachgedacht, wo Nutzer Fotos und Videos für einen Tag mit ihren Kontakten teilen können. Die Idee wurde dann aber auf Eis gelegt. Spätestens seit der Übernahme von Kustomer Inc und der Investition in Jio Platforms ist klar, wohin die Reise geht. WhatsApp will direkt in Richtung E-Commerce.
Schon lange warten die Anleger, dass die mehr als zwei Milliarden WhatsApp-Nutzer endlich Umsätze und Gewinne generieren. Denn in einer erfolgreichen Monetarisierung des Messenger-Dienstes – aber auch von Instagram – steckt viel zukünftiges Kurspotenzial für die Facebook-Aktie.
Mit Material von dpaAFX.