Die Facebook-Aktie gehört definitv zu den Gewinnern der letzten Wochen und Monate. Seit dem Korrekturtief im Dezember 2018 konnte ein Kursplus von über 80 Prozent erzielt werden. Zuletzt wurde wieder ein neues Allzeithoch bei knapp 222 Dollar erreicht. Handelt es sich nur um eine Momentaufnahme oder dürfen wir eine weitere Rallye von Facebook erwarten?
Starke fundamentale Verfassung
Fundamental sieht es bei Facebook hervorragend aus. Das Unternehmen schlug 2019 bisher in jedem Quartal die Analystenerwartungen und verkündete ein Rekordergebnis nach dem anderen.
Besonders hervorzuheben ist der zuletzt wieder anziehende Nutzerwachstum. Im dritten Quartal 2019 legten die Daily Active Users (DAUs) um circa neun Prozent und die Monthly Active Users (MAUs) um circa acht Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu.
Beim Umsatz und Nettogewinn konnte im dritten Quartal jeweils ein Anstieg von 29 Prozent beziehungsweise 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal vermeldet werden.
Mit einem 2020er-KGV von 22 und einem 2020er-EV/Sales Verhältnis von sieben kommt die Facebook-Aktie zudem auf eine historisch günstige Bewertung.
Kursphantasie durch FinTech
Neben der starken fundamentalen Entwicklung sorgt auch die geplante Einführung des digitalen Bezahldienstes Facebook Pay und der Kryptowährung „Libra“ für Kursphantasie.
Facebook Pay soll zukünftig innerhalb der App-Dienste (Facebook, Messenger, Instagram und WhatsApp) für jegliche Art von Geldtransfers genutzt werden können, wie etwa zum Einkaufen, zur Geldüberweisung an Freunde oder für wohltätige Zwecke.
Mit „Libra“ plant Facebook eine auf Blockchain basierende digitale Währung herauszugeben, welche weltweit eingesetzt werden soll. Libra soll gegen heimische Währungen getauscht und als globales Bezahlmittel eingesetzt werden können. Zur Aufbewahrung von „Libra“ sollen digitale Geldbörsen (Wallets) eingesetzt werden.
Zuletzt stieß das Projekt auf den Widerstand der Behörden, was unter anderem zum Verlust namhafter Kooperationspartner führte. Gelingt es Facebook jedoch die politischen Widerstände aufzuweichen und „Libra“ großflächig einzuführen, so dürfte dies der Aktie einen zusätzlichen Auftrieb geben.
Politische Risiken
Bleibt noch die Frage, ob die Regulierungsbemühungen der amerikanischen Behörden Facebook schaden könnten. Die Vergangenheit zeigt, dass solche Verfahren sich über viele Jahre hinziehen können, ohne dass für die Behörden am Ende etwas Greifbares herauskommt.
Und selbst wenn man von einem Zerschlagungsszenario bei Facebook ausgeht, so könnte dies am Ende sogar zu höheren Profiten der Anteilseigner führen, wie DER AKTIONÄR bereits mehrfach hingewiesen hat.
Facebook ist nach wie vor eine Cashmaschine mit einer starken fundamentalen Entwicklung. Aufgrund der günstigen Bewertung sollten die politischen Risiken im aktuellen Kurs bereits eingepreist sein. Der investierte Anleger bleibt weiterhin an Bord. Der Anleger an der Seitenlinie baut seine ersten Positionen auf.
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.