Facebook hat im zweiten Quartal starke Quartalszahlen abgeliefert und die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Allerdings überwiegen nach dem Bericht die Sorgen der Anleger – und das mit gutem Grund.
Erneut hat Facebook im zweiten Quartal seine Umsätze kräftig steigern können. Die Erlöse legten um 56 Prozent auf 28,6 Milliarden Dollar zu – Analysten hatten nur 27,8 Milliarden Dollar erwartet. Auch der Gewinn je Aktie von 3,61 Dollar lag über den Schätzungen der Wall Street von 3,02 Dollar.
Ebenfalls besser als erwartet fiel der Nutzerzuwachs aus. Über alle Plattformen (Facebook, Instagram und WhatsApp) hinweg stieg die Zahl der monatlich aktiven Nutzer auf 3,51 Milliarden – erwartet wurden nur 3,50 Milliarden. Auf der Hauptplattform Facebook wuchsen die MAUs um sieben Prozent auf 2,90 Milliarden an.
Warnende Worte der Geschäftsführung
Anleger sollten sich jedoch nicht an die Beschleunigung des Umsatzwachstums von 48 Prozent im vorangegangene Quartal auf nun 56 Prozent gewöhnen. Das Management warnte, dass man im dritten und vierten Quartal eine deutliche Abschwächung der Wachstumsraten erwarte.
Zudem rechnet das Soziale Netzwerk mit verstärktem Gegenwind bei den Werbeeinnahmen aufgrund regulatorischer Änderungen sowie der „App Tracking Transparency“ von Apple. Insbesondere die Neuerung, dass Nutzer auf iPhones und iPads Nutzer nun zustimmen müssen, ob Apps sie zu Marketingzwecken über mehrere Anwendungen hinweg verfolgen dürfen oder nicht, dürfte laut Facebook-CFO David Wehner im dritten Quartal größere Auswirkungen haben als im vergangenen Jahresviertel.
Hier geht's zum Q2-Bericht von Facebook
Die klaren Worte des Facebook-Finanzchefs verunsicherten die Anleger sichtlich. Die Facebook-Aktie brach nach der Zahlenveröffentlichung über 4,5 Prozent ein. Anleger sollten sich von dieser ersten nachbörslichen Reaktion jedoch nicht überwältigen lassen, denn bereits Ende April warnte Facebook im Rahmen des Q1-Berichtes vor einem sich deutlich abschwächenden Wachstum. Vorerst gilt es abzuwarten, was die Quartalskonferenz und die morgigen Analystenkommentare mit sich bringen – Halten!