Nach den 1,2 Milliarden Dollar für Codemasters setzt Electronic Arts die Shoppingtour fort. Für 2,1 Milliarden Dollar will der Spielekonzern nun den Mobile-Spiele-Entwickler Glu Mobile übernehmen.
Pro Glu-Aktie will Electronic Arts 12,50 Dollar zahlen, was einem Aufpreis von 36 Prozent entspricht. Um rund 36 Prozent ging es nach der Meldung vom Dienstag dann auch für die Aktien des Mobile-Entwicklers nach oben. Allerdings bedarf es für den Deal noch die Zustimmung der Aktionäre. Zur Finanzierung wurde bereits seitens EA die Ausgabe neuer vorrangiger Anleihen angekündigt.
„Mobile wächst weiter und ist die größte Plattform weltweit – und mit der Übernahme des Spiele-Portfolios und Angestellten von Glu haben wir nun unser Mobile-Geschäft verdoppelt“, sagt EA-Chef Andrew Wilson in der Pressemitteilung. Alle 800 Angestellten, 500 davon Entwickler, sollen vorerst übernommen werden.
EA erwartet, nicht nur die Profitabilität in ersten Jahr nach dem Abschluss des Zukaufs zu steigern, sondern auch die Bookings. Glu hat im vergangenen Jahr mit seinen rund 15 Live-Service-Games rund 544 Millionen Dollar an Erlösen verbucht. Zum Vergleich: Electronic Arts selbst kommt in seinem Mobile-Geschäft auf 779 Millionen Dollar.
EA erhofft sich aber auch in Sachen Mobile-Monetarisierung einiges von Glu abzuschauen. Insbesondere die Fähigkeiten zur Monetarisierung von Sport-Mobile-Games dürften den Spieleriesen interessieren.
Ob der Zukauf letztlich erfolgreich sein wird, muss sich zeigen. Der Track-Record von EA ist jedenfalls nicht gut: Westwood, Maxis und Visceral wurden alle geschluckt und nach ausbleibenden Erfolgen geschlossen. Auch in Sachen Live-Services gab es mit dem Spiel Anthem zuletzt eine Bruchlandung. Klar ist jedoch, dass das Mobile-Geschäft mit seinem rasanten Wachstum noch viele Möglichkeiten bietet – auch für EA.
Während sich Glu-Aktionäre also über den saftigen Aufschlag freuen dürfen, ist der Zukauf für EA-Anleger kein klares Signal für die zukünftige Richtung der Aktie. EA bleibt eine Halte-Position.