Wer auf große Überraschungen bei den Quartalszahlen von Disney gehofft hatte, sieht sich enttäuscht. Zwar zeigen die Maßnahmen von CEO Bob Iger insbesondere im Streaming-Geschäft bereits Wirkung, aber die Baustellen des Konzerns bleiben vielfältig. Die Aktie gibt im nachbörslichen Handel weiter nach.
Insgesamt steigerte Disney den Konzernumsatz um 3,8 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2022 auf 22,3 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis blieb mit knapp 3,6 Milliarden Dollar quasi auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Der Analysten-Konsens hatte mit einem Umsatz von 22,5 Milliarden Dollar und einem Betriebsergebnis in Höhe von 3,3 Milliarden Dollar gerechnet.
Igers Sparmaßnahmen machten sich besonders bei der Streaming-Sparte bemerkbar. Sie hatte im Vorjahr noch einen Verlust von 1,06 Milliarden Dollar eingefahren. Dieser wurde im dritten Quartal 2023 auf 512 Millionen Dollar verringert und blieb damit auch deutlich unter den 758 Millionen Dollar, die Analysten prognostiziert hatten.
Allerdings setzt sich auch der Abonnentenverlust weiter fort. Zum Ende des dritten Quartals hatte die hauseigene Marke Disney+ insgesamt 146,1 Millionen zahlende Kunden. Gegenüber dem Vorquartal ist das ein Rückgang von 7,4 Prozent. Der Markt hatte mit 151,1 Millionen Abonnenten gerechnet.
Unterm Strich fuhr Disney einen Verlust von 460 Millionen Dollar ein und blieb damit deutlich hinter dem Vorjahreswert von 1,41 Milliarden Dollar zurück. Der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf mit 1,03 Dollar dann auch die Analystenerwartung von 0,97 Dollar klar.
Die Zahlen vom Mittwoch zeigen, dass Disney auf dem richtigen Weg ist und die ergriffenen Maßnahmen Wirkung zeigen. Bis die dringlichsten Herausforderungen – neben dem Streaming- allen voran das bröckelnde TV-Geschäft – gelöst sind, wird es aber noch eine Zeit dauern. DER AKTIONÄR bleibt vorerst weiter an der Seitenlinie.