Walt Disney steht vor einer Kooperation mit Reliance Industries, dem größten Privatunternehmen Indiens, welches vom reichsten Tycoon Asiens, Mukesh Ambani, geleitet wird. Laut einem Bericht von Bloomberg soll bereits am Montag ein unverbindlicher Vertrag unterzeichnet worden sein, um die Medienaktivitäten in Indien zu fusionieren.
Grundsätzlich ist Reliance ein Einzelhandels- und Raffineriekonglomerat, doch Konzernchef Abani soll schon länger ein Auge auf den Medien- und Unterhaltungssektor des bevölkerungsreichsten Landes der Welt haben. Sein Plan sei es, mindestens 51 Prozent des neu geschaffenen Unternehmens zu halten, die übrigen 49 Prozent würden an Disney gehen, berichteten Insider.
Allerdings sei noch keine endgültige Entscheidung über die Bedingungen der Vereinbarung getroffen und jede Partei kann die Transaktion noch absagen, fügten sie hinzu.
Bereits im Jahr 2022 sicherte sich Reliance die Streaming-Rechte für die Indian Premier League für 2,7 Milliarden Dollar und schloss im April einen mehrjährigen Vertrag zur Ausstrahlung von HBO-Sendungen von Warner Bros in Indien ab.
Für Disney ist der Deal eine Möglichkeit, sein Engagement in einem hart umkämpften Markt, in dem die Abonnentenzahlen sinken, zu begrenzen und gleichzeitig eine Präsenz in Indien zu behalten.
"Wir haben die Möglichkeit, unsere Position zu stärken", sagte Bob Iger, CEO von Disney, im Earnings Call am 8. November und fügte hinzu, dass das Unternehmen seine Optionen in Indien prüfe. "Wir prüfen auch, ob wir unsere Position stärken, die Bilanz verbessern können."
Die Disney-Aktie war in den vergangenen Jahren stark unter die Räder gekommen, deutete zuletzt allerdings einen Turnaround an. Die neue Kooperation könnte auch operativ für neue Impulse sorgen. DER AKTIONÄR rät vorerst abzuwarten, ob sich die Geschäftszahlen – auch dank des neuen Deals in Indien – in die gewünschte Richtung bewegen. Ein Einstieg drängt sich noch nicht auf.