Es gibt drei Monate mehr. Beim Versuch die Aktionäre von einer Fristverschiebung für den Deal mit Truth Social zu überzeugen, verlängert das Management die Laufzeit von Digital World Acquisition. Zusätzlich leiht es der Mantelgesellschaft einen Millionenbetrag. Die Aktie des SPAC legt am Freitag vorbörslich zu.
Ursprünglich hätten die SPAC-Aktionäre bis Dienstag darüber abstimmen sollen, ob sie Digital World Acquisition (DWA) zwölf Monate mehr für die Fusion mit Trump Media & Technology Group, dem Unternehmen hinter Truth Social, einräumen (DER AKTIONÄR berichtete). Nachdem auch am Ende der neuen Frist am Donnerstag nur rund 40 Prozent der Anleger zugestimmt hatten, verlängerte das SPAC-Management die Laufzeit von DWA um drei Monate bis zum 8. Dezember.
Ohne diesen Aufschub hätte die Mantelgesellschaft am Donnerstag liquidiert und die eingesammelten 293 Millionen Dollar an die Aktionäre zurückgegeben werden müssen. Teil der Verlängerung ist eine Finanzspritze von rund 2,9 Millionen Dollar, die das Management dem SPAC leiht.
Außerdem wird auch die Frist für die Abstimmung über zwölf Monate mehr Laufzeit auf den 10. Oktober verschoben. Als Grund für die schleppende Zustimmung führt DWA-CEO Patrick Orlando den Umstand an, die Aktionäre seien überwiegend Privatanleger und diese seien nur schwer erreichbar.
Nachdem das Risiko der Liquidation vorerst abgewendet wurde, gilt es für die Gesellschaft nun nicht nur die Anleger zu überzeugen, sondern gleichzeitig auch die Investoren des eine Milliarde Dollar schweren PIPE-Investments bei der Stange zu halten. Diese können nach dem 20. September ihre Zusagen zurückziehen, wird die Fusion bis dahin nicht abgeschlossen.
An der Börse wird die Verlängerung der Laufzeit positiv aufgenommen. Die DWA-Aktie steht am Freitag vorbörslich rund fünf Prozent im Plus. In trockenen Tüchern ist der Deal jedoch noch lange nicht. DER AKTIONÄR bleibt dabei: kein Kauf.