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Im Zuge der geopolitischen Krise ist ein wahrer Informationskrieg zwischen Russland und den westlichen Staaten entbrannt. Nach dem neuen restriktiven Mediengesetz werden in Russland viele ausländische Nachrichtenportale und Social-Media-Seiten wie Twitter oder Facebook blockiert. Im Gegenzug werden auch in Europa, die dem russischen Staat nahestehende Medienseiten blockiert. Zudem haben sich viele Internet-Dienste wie etwa Netflix aus Russland zurückgezogen. Dies führt nun zu einer enormen Nachfrage nach VPN-Software.
Laut dem Unternehmen SensorTower wurden seit der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar mittlerweile über sechs Millionen VPN-Apps über Apples App Store oder Googles Play Store heruntergeladen. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber den 13 Tagen vor Kriegsbeginn von unglaublichen 1.500 Prozent.
Offensichtlich setzen viele Russen zur Umgehung der Internet-Zensur auf VPN-Lösungen. Im Umkehrschluss dürften auch viele Menschen in den westlichen Staaten, die auf blockierte russische Websites zugreifen wollen, VPN-Apps verwenden.
Während der VPN-Markt im Privatkunden-Geschäft relativ diversifiziert ist, wird dieser im B2B-Markt vom Marktführer Cisco dominiert, der laut Statista rund 55 Prozent der weltweiten Marktanteile auf sich vereint (siehe Grafik unten). Die VPN-Software von Cisco könnte damit beispielsweise zur Aufrecherhaltung von verbleibenden Geschäftsbeziehungen zwischen Russland und dem Westen eingesetzt werden.
Neben seiner Softwaresparte, zu der auch viele Cybersecurity-Lösungen gehören, ist Cisco auch stark im Hardwaregeschäft aktiv und ist einer der weltweiten Marktführer im Bereich Netzwerk- und Telekommunikationshardware. Zuletzt hat Cisco starke Quartalszahlen präsentiert und konnte sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz die Erwartungen der Analysten übertreffen und hob die Prognose an. Am stärksten schnitt die Sparte "Internet for the Future" ab, mit einem Zuwachs bei den Erlösen von 42 Prozent.
Ciscos Portfolio dürfte im aktuellen Marktumfeld auf eine sehr hohe Nachfrage stoßen. Dies dürfte der Grund sein, warum sich die Aktie trotz des schwachen Gesamtmarkts in den vergangenen Tagen relativ stabil zeigt. Watchlist!
