Nach einer eher schwachen Woche zuletzt zeigen sich die Aktien aus der Telekommunikationsbranche am Montag wieder von ihrer starken Seite. Im DAX zählt die Deutsche Telekom ebenfalls zu den stärksten Werten. Dass die wichtige Tochter T-Mobile US viel Geld für einen Vergleich zahlt, schreckt die Anleger nicht ab.
T-Mobile US will mit einer Zahlung von einer halben Milliarde Dollar Nutzerklagen nach einem großen Hackerangriff beilegen. Dabei sollen 350 Millionen Dollar in einen Fonds für klagende US-Kunden fließen, wie aus der am Wochenende veröffentlichten Vereinbarung hervorgeht. Weitere 150 Millionen Dollar sollen demnach in diesem und im kommenden Jahr für die Verbesserung der Cybersicherheit ausgegeben werden.
Als Opfer der Online-Attacke vom vergangenen Jahr wurden laut Gerichtsunterlagen 76,6 Millionen US-Einwohner ausgemacht. Zu den erbeuteten Nutzerdaten gehörten unter anderem Namen und Telefonnummern. Wie in solchen Fällen üblich, hält die Vereinbarung ausdrücklich fest, dass sie kein Schuldeingeständnis von T-Mobile US bedeute. Nach dem Cyberangriff wurde T-Mobile US in Sammelklagen unzureichender Schutz der Nutzerdaten vorgeworfen. In Missouri wurden mehrere Dutzend Klagen gebündelt.
Der Deal muss noch von dem zuständigen Richter im US-Bundesstaat Missouri abgesegnet werden. Das kann nach Einschätzung der Firma im Dezember passieren – Berufungsverfahren könnten aber noch für Verzögerungen sorgen, hieß es.
Der Vergleich von T-Mobile US ist lediglich ein Einmaleffekt und dürfte den Kurs der T-Aktie nicht nachhaltig beeinflussen. Die Aktie notiert vielmehr trotz des Rücksetzers zuletzt weiter auf hohem Niveau. Mit den hohen Dividenden und dem stabilen Geschäft bleibt der DAX-Titel für konservative Anleger interessant. Neueinsteiger können aber noch abwarten, bis T-Mobile US diesen Mittwoch seinen Quartalsbericht vorgelegt hat.
Mit Material von dpa-AFX
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