Trotz eines soliden ersten Quartals hat die Aktie der Deutschen Telekom am Donnerstag schwach auf die Zahlen reagiert. Der langfristige Aufwärtstrend ist zwar nach wie vor intakt, doch der DAX-Titel hängt inzwischen seit einigen Wochen in einer Seitwärtsbewegung fest. Dies könnte sich aber auch als Einstiegschance erweisen.
Nach sieben Jahren mit einer relativ guten Kursentwicklung sei die Telekom-Aktie 2024 im Branchenvergleich ins Stocken geraten, so Analyst Ottavio Adorisio. Die Angst vor steigenden Gehältern, Investitionen in den Glasfaserausbau in den USA sowie einer drohenden Aktienplatzierung würden derzeit den Kurs bremsen. Der Experte siehe eine mögliche Schwäche allerdings eher als Kaufgelegenheit – gerade vor dem Kapitalmarkttag im Oktober, der zum Kurstreiber werden könnte. Die Einstufung lautet „Outperform“ mit einem Kursziel von 28 Euro.
Von einem soliden ersten Quartal sprach derweil Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank. Das Management habe den Ausblick für das Gesamtjahr zwar „nur“ bestätigt. Allerdings rechnet der Experte mit dem zweiten oder spätestens dritten Quartal mit einer leichten Anhebung des Ausblicks. Oblinger beziffert den fairen Wert der T-Aktie auf 26,50 Euro, das Votum lautet unverändert „Kaufen“.
Telekom-Chef Tim Höttges hat derweil auf der Telefonkonferenz einmal mehr Kritik an der Bundesnetzagentur geäußert. Die Ausbauauflagen für das Handynetz seien von der Kostenseite eine enorme Herausforderung. Bereits jetzt sei die Flächenabdeckung der Telekom in den niedrigen 90 Prozent. Nach dem Willen der Bundesnetzagentur sollen Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland Anfang 2030 jeweils 99,5 Prozent der Fläche mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde versorgen. Der Neuling 1&1 bekomme dagegen „wieder einmal einen Freifahrtschein“, so Höttges. In der Vergangenheit gab es bei 1&1 beim Netzausbau einige Versäumnisse, dennoch gebe es keine Konsequenzen.
Zuletzt ist bei der Deutschen Telekom wenig passiert. Doch operativ ist der Konzern auf Kurs. Langfristig spricht viel dafür, dass es mit der Aktie weiter nach oben geht. Die T-Aktie bleibt ein Basisinvestment.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.