Die Tochter T-Mobile US ist bereits seit Jahren der Wachstumstreiber der Deutschen Telekom. Durch die Fusion mit dem Wettbewerber Sprint attackiert T-Mobile im US-Mobilfunkmarkt nun die Platzhirsche AT&T und Verizon. Da kommt es gut, dass der Konzern für das eigene Wachstum deutlich optimistischer wird. Zudem gibt es einen neuen Finanzchef.
T-Mobile rechnet im zweiten Quartal mit einem Nettozuwachs bei den Vertragskunden zwischen 800.000 und 900.000. Bislang galt ein Plus von null bis 150.000 Euro als Richtwert. Eine schneller als erwartete Erholung im Einzelhandel und neue Möglichkeiten bei T-Mobile for Business werden als Gründe genannt.
Zum 1. Juli bekommt die US-Tochter der Telekom zudem einen neuen Finanzchef. Peter Osvaldik, der seit Januar 2016 im Konzern ist und derzeit die Finanzbuchhaltung leitet, wird Nachfolger von Braxton Carter. Carter war 19 Jahre für T-Mobile tätig und geht nun in den Ruhestand. Ebenfalls am 1. Juli soll zudem der Verkauf von Boost Mobile an Dish Networks – eine der Bedingungen der Kartellbehörden für die Genehmigung der Sprint-Fusion – für 1,4 Milliarden Dollar abgeschlossen sein.
Die Kosten im Zusammenhang mit Covid-19 sollen derweil geringer ausfallen als erwartet. Statt 450 bis 550 Millionen Dollar vor Steuern erwartet T-Mobile US jetzt nur noch 350 bis 450 Millionen Dollar.
Es gibt aber auch schlechte Nachrichten. So rechnet T-Mobile US nun mit fusionsbedingten Kosten von 800 bis 900 Millionen Dollar vor Steuern statt bislang 500 bis 600 Millionen Dollar. Zudem müssen einmalige, nicht zahlungswirksame Abschreibungen in Höhe von 418 Millionen Dollar vor Steuern vorgenommen werden.
Höhere Kosten für die Fusion und die Abschreibungen sind ärgerlich. Entscheidend ist aber: Das Wachstum stimmt. T-Mobile US nimmt die Jagd auf die Platzhirsche weiter auf. Die Entwicklung der cash-flow-starken Tochter dürfte sich auch für die Mutter Deutsche Telekom auszahlen. Die T-Aktie bleibt auf der Kaufliste.
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