Die IT-Dienstleistungstochter T-Systems galt lange Jahre als Sorgenkind der Deutschen Telekom. Zuletzt ging es zwar in die richtige Richtung, doch nun droht ein neues Problem aufzutauchen. T-Systems-Chef Adel Al-Saleh will das Unternehmen verlassen, obwohl er erst im Frühjahr seinen Vertrag verlängert hatte.
Um fünf Jahre hatte die Telekom den Vertrag Al-Salehs verlängert, dieser wäre noch bis 2027 gelaufen. Bereits seit 2018 ist der Manager im Amt. Nun soll aber zum Jahresende Schluss sein, da ihm ein attraktiveres Angebot vorliege, berichtet das Handelsblatt. Designierter Nachfolger soll Ferri Abdolhassan sein, der derzeit für den Kundenservice der Telekom in Deutschland zuständig ist und bereits mehrere Jahre in verschiedenen Führungspositionen von T-Systems tätig war.
Die Leitung von T-Systems bleibt dabei eine Herausforderung. Trotz des aufwendigen Umbaus in den vergangenen Jahren stand 2022 erneut ein negatives EBIT von 110 Millionen Euro zu Buche – immer wieder schrieb die Tochter in der Vergangenheit rote Zahlen. Das Problem: Das klassische IT-Outsourcing war immer weniger gefragt, was hohe Abschreibungen in diesem Bereich nach sich zog. Al-Saleh legt den Fokus deshalb nun mehr auf Cloud- und Digitalisierungsangebote. Das zeigte erste Erfolge: Im ersten Halbjahr 2023 stand ein bereinigter Gewinn in Höhe von 36 Millionen Euro zu Buche. Nun ist es voraussichtlich an Abdolhassan zu zeigen, dass T-Systems auch langfristig in die Erfolgsspur finden kann.
Ein Weggang von Al-Saleh wäre angesichts der jüngsten Fortschritte bei T-Systems ein Rückschlag. Doch wichtiger ist bei der Telekom, dass es im Kerngeschäft gut läuft und vor allem die wichtige US-Tochter T-Mobile US unverändert auf Wachstumskurs bleibt. Dann sollte auch die Aktie wieder den Weg nach oben einschlagen und in Richtung des Mehrjahreshochs bei 23,13 Euro klettern.
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