Nach einer rund zweijährigen kartellrechtlichen Zitterpartie ist die Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem kleineren US-Wettbewerber Sprint endlich in trockenen Tüchern. Die Unternehmen gaben am Mittwoch den offiziellen Abschluss des seit April 2018 geplanten Mega-Deals bekannt.
Es entsteht nun ein neues Schwergewicht im US-Mobilfunkmarkt, das die Jagd auf die Branchenführer Verizon und AT&T eröffnen will. Gemeinsam bringen es T-Mobile und Sprint nach eigenen Angaben auf 140 Millionen Kunden und einen Börsenwert von rund 110 Milliarden Dollar.
Die Fusion vereint die dritt- und viertgrößten US-Telefonanbieter, was von Anfang an für großen wettbewerbsrechtlichen Widerstand sorgte. Es kostete viel Zeit und große Zugeständnisse, bis das US-Justizministerium unter Auflagen zustimmte und die Branchenaufsicht FCC grünes Licht gab. Selbst danach klagte noch ein Bündnis von Bundesstaaten, das Jobverluste und Preiserhöhungen fürchtete. Im Dezember erst kam es in New York zum Showdown vor Gericht, im Februar fiel dann das Urteil zugunsten von T-Mobile.
„Dies ist in herausfordernden Zeiten ein historischer Tag für die Deutsche Telekom“, sagte Telekom-Chef Tim Höttges. Die Bonner erhalten mit 43 Prozent den größten Anteil am verschmolzenen Unternehmen, der japanische Sprint-Mehrheitseigner Softbank übernimmt 24 Prozent, der Rest geht an freie Aktionäre. Die Fusion erfolgte über einen Aktientausch. Bei Ankündigung des Deals war das Aktienpaket, das Sprint-Aktionäre für ihre Anteile erhalten, gut 26 Milliarden Dollar wert, seitdem hat sich das Kursverhältnis aber verändert, so dass sie T-Mobile-Aktien im Wert von gut 31 Milliarden Dollar bekommen.
Die Fusion sorgt für Wachstumsfantasie bei der ohnehin schon starken US-Tochter. Wichtig für Anleger ist, dass die Telekom dennoch die Mindestdividende von 60 Cent je Aktie bestätigt hat. Konservative Anleger können das aktuelle Niveau zum Kauf nutzen.
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Mit Material von dpa-AFX