Anleger des sowohl für hardware- als auch cloudbasierte Sicherheitslösungen bekannten Fortinet schweben aktuell auf Wolke 7: Die Aktie hat gestern ihr eineinhalb Jahre altes Hoch einstellen können und ist auf ein neues Rekordhoch geklettert.
Als sich im Herbst 2021, unmittelbar vor dem Ende des letzten Bärenmarktes, die optimistischen Zukunftsprognosen ebenso wie die Kurse vieler Aktien überschlugen waren Cybersecurity-Werte mittendrin: Papiere wie Crowdstrike, Fortinet, Palo Alto und Zscaler konnten auf Kursgewinne von 50 Prozent und mehr in nur einem Jahr zurückblicken. Ein Ende der Rally schien kaum in Sicht - bis 2022 mit voller Härte zuschlug und den Höhenflügen auch hier ein Ende bereitete.
Im Windschatten von Apple, Nvidia und Co feiern Cybersecurity-Aktien in diesem Jahr ein Comeback. Nachdem Palo Alto, das nach Marktkapitalisierung größte Unternehmen der Branche, bereits wiederholt mit neuen Allzeithochs auf sich aufmerksam machen konnte, ist dieses Kunststück nun auch Fortinet gelungen, das seine eineinhalbjährige Kursflaute beenden und ebenfalls auf ein neues Rekordhoch klettern konnte:
Technisch kommt das neue Allzeithoch nicht von ungefähr. Die Aktie ist wenige Wochen nach dem Jahreswechsel regelkonform aus der Bullenflagge ausgebrochen und konnte ausgehend von einer Bodenbildung etwas unterhalb von 50 Dollar einen neuen Aufwärtstrend starten. Dieser hat Fortinet zunächst in Richtung des Widerstandes bei 70 Dollar und anschließend auch darüber hinaus geführt, sodass die Aktie gestern bei 74,93 Dollar ein neues Rekordhoch markieren konnte.
Der neue Rekord kommt trotz der inzwischen schwindelerregenden Bewertung auch fundamental nicht überraschend, vor allem im Vergleich mit Crowdstrike und Zscaler, die von ihren alten Hochs weit entfernt sind: Fortinet und Palo Alto sind bereits profitabel, während viele andere Cybersecurity-Unternehmen zwar äußerst wachstumsstark, aber eben noch nicht gewinnbringend sind. Fortinet ist im vergangenen Quartal ein Nettogewinn von 248 Mio. Dollar gelungen, Palo Alto von 108 Mio. Dollar. Auch die Cashflows waren positiv, trotz aller Zukunftsaussichten der Branchen oft eben noch keine Selbstverständlichkeit.
Die Chancen auf eine Anschlussrally stehen angesichts der hohen Trendstärke gut, allerdings sollten Rücksetzer bis zur Ausbruchsmarke bei 70 Dollar eingeplant werden. Langfristig ist in jedem Fall mit Rückenwind zu rechnen: Generative Künstliche Intelligenz wird einerseits mit wachsenden Sicherheitsrisiken, andererseits aber auch mit neuen Formen der Gefahrenerkennung und Verschlüsselung einhergehen.
Fortinet ist laufende Empfehlung von DER AKTIONÄR (+6,4 Prozent). Wer bereits investiert ist, lässt seine Gewinne laufen und beachtet den Stopp bei aktuell rund 50 Dollar. Noch nicht investierte Anleger können jederzeit einsteigen, wer geduldig ist, wartet auf einen Rücksetzer in Richtung 70 Dollar.