Die Papiere von chinesischen Technologiekonzernen haben in den letzten Wochen eine enorme Rally hingelegt. Auslöser dafür war das KI-Start-up DeepSeek.
Höher, schneller, weiter. Diesen berühmten Spruch verbindet man im sportlichen Sinne mit dem Streben nach maximaler Leistung und stetiger Verbesserung. Bezieht man diesen Grundsatz allerdings nicht auf den Sportbereich, sondern den KI-Sektor, dann müsste er eher „weniger, günstiger, effizienter“ lauten. Chinas Technologiekonzerne haben das Motto verstanden und setzen es erfolgreich um. Die Disruption im KI-Sektor hat mit DeepSeeks Chatbot R1 die nächste Stufe erreicht. Der Grund: Im Gegensatz zu den leistungsstärksten Chatbots von OpenAI und anderen amerikanischen Konzernen basiert DeepSeeks R1 auf Open Source. Zudem benötigt er deutlich weniger Nvidia-Chips und liefert vergleichbare Ergebnisse. Dieses Gesamtpaket ermöglicht es chinesischen Unternehmen, auf Basis von DeepSeeks Code eigene Chatbots zu entwickeln und zu trainieren. DeepSeek kann also durchaus als das Fundament der chinesischen KI-Revolution bezeichnet werden. Eine ähnliche Kursexplosion wie bei US-Tech-Titeln nach der Veröffentlichung von ChatGPT könnte bevorstehen. Einen ersten Vorgeschmack darauf gab es bereits in den letzten Wochen. Rund 15 Prozent legte der Tech-Index Hang Seng seit dem 27. Januar, an dem R1 online ging, zu. Doch das dürfte nur der Anfang gewesen sein.