Anfang Januar gab Cancom überraschend bekannt, dass CEO Thomas Volk das Unternehmen aufgrund „strategischer Differenzen“ verlässt. Zum Februar übernimmt der bisherige COO Rudolf Hotter die Führung. Wird er das im Dezember geschöpfte Kapital für einen Zukauf im Cloud-Bereich nutzen und damit die Cancom-Aktie weiter vorantreiben?
Mögliche Erweiterung des Cloud-Portfolios durch Zukauf
Nachdem Cancom Anfang Dezember 174 Millionen Euro über den Kapitalmarkt schöpfte (DER AKTIONÄR berichtete), rechnet Berenberg-Analyst Gustav Froberg nun noch in diesem Quartal mit der Übernahme eines europäischen Unternehmens aus dem Cloud-Bereich. So könnte Cancom sein Portfolio weiter ausbauen und seine Position im Markt festigen.
Froberg nimmt in seiner Studie Bezug auf eine Aussage des Cancom-Managements, welches angab pro einhundert Millionen in Zukäufe investiertes Kapital, den operativen Gewinn um zehn Millionen steigern zu können. Sollte dieses Verhältnis auch in der Zukunft gelten und der IT-Dienstleister zukaufen, so wäre eine deutliche Steigerung des Gewinns sicher.
Rückenwind dank steigender Ausgaben für Cloud-Lösungen
Auftrieb könnte auch ein weiterer Anstieg der Ausgaben für Cloud-Dienstleistungen bringen, diese sollen laut Berenberg in Deutschland um schätzungsweise dreizehn Prozent pro Jahr ansteigen.
Der Druck auf kleinere IT-Dienstleister und betriebsinterne IT-Abteilungen wächst jedoch durch die steigende Komplexität der Anwendungen. Froberg attestiert Cancom einen weiten Vorsprung in diesem Bereich und bezweifelt, dass kleinere Anbieter gegen das Unternehmen langfristig bestehen können. Aktuell ist der deutsche Markt für Cloud-Lösungen noch stark fragmentiert.
Fokus auf die Cloud
Laut dem Unternehmen, trug der designierte CEO Hotter bereits in der Vergangenheit maßgeblich zum Aufbau des Cloud-Portfolios und dessen Orientierung auf rekurriende Gewinne durch „Software-as-a-Service“ bei. Daraus kann man schließen, dass wohl auf in Zukunft der weitere Ausbau der hochprofitablen Sparte im Fokus stehen wird.
Cancom kann weiterhin vom Wachstum des Cloud-Marktes profitieren und dürfte seinen Marktanteil in Zukunft weiter ausbauen. Ein baldiger Zukauf eines weiteren Unternehmens würde zu anorganischem Wachstum und steigenden Gewinnen führen. Beste Vorraussetzungen, dass die Aktie nach ihrem Ausbruch über die 54 Euro weiter steigen kann. Dabeibleiben!
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR