Und plötzlich markiert der DAX ein neues Allzeithoch. Mehr oder minder aus dem Nichts, denn von Euphorie ist am Markt keine Spur. Hüben wie drüben. Denn während der DAX so hoch steht wie nie zuvor, sind in den USA bei Nasdaq und Dow Jones keine neuen Rekorde zu erkennen. Verkehrte Welt, möchte man meinen. Sind es doch gerade die großen Tech-Aktien aus den USA, die in diesem Jahr mit künstlicher Intelligenz von sich reden gemacht haben. Wer kennt die großen Gewinner im DAX? SAP ist einer, aber wer sonst hat den DAX eigentlich dorthin gebracht, wo er heute steht?
Doch auch wenn neue Höchststände auf der anderen Seite des großen Teichs noch auf sich warten lassen – fern sind sie nicht. Und auch ohne sie muss erkennen, wer auf den Kurszettel schaut: Die Bullen haben im Moment das Sagen. Der berühmte Fear & Greed Index des Nachrichtensenders CNN deutet mit 67 Punkten größer gewordene Gier unter den Marktteilnehmern an. Einen Monat zuvor lag er noch im neutralen Bereich bei lediglich 41 Punkten. Von Extremwerten allerdings ist der viel beachtete Index trotz des signifikanten Anstiegs noch weit entfernt. Und auch wenn technische Indikatoren bei manchen Aktien durchaus einen gewissen Überhang auf der Kaufseite suggerieren, im Großen und Ganzen wirkt der Aufwärtstrend gesund, wobei ihn viele Titel noch gar nicht mitgemacht und entsprechendes Nachholpotenzial haben.
Blind kaufen sollte man die breite Masse der Aktien derzeit dennoch nicht. Unter den vielen Underperformern sind auch solche, die auch auf absehbare Zeit wohl bleiben werden, was sie sind: Rohrkrepierer. Das bevorstehende Window Dressing zum Jahreswechsel wird ihren Status eher festigen denn ändern. Verlierer möchte schließlich keiner im Portfolio haben, wenn er Rechenschaft ablegen muss.
DER AKTIONÄR schickt derweil fünf Redakteure ins Bullenrennen. Sie präsentieren fünf heiße Storys und sie alle kennen nur ein Ziel: 100 Prozent Rendite. Erreicht werden soll die Kapitalverdopplung mit Hebel-Produkten. Auf geht’s.