Die "Reddit-Manie" hat es möglich gemacht: Der Wert der Blackberry-Aktie hat sich zuletzt innerhalb kürzester Zeit vervielfacht – um dann im Anschluss in sich zusammenzubrechen. Den "organisierten Online-Tradern" sei gleichsam Dank. Immerhin ist von den Kursgewinnen seit Dezember noch was übrig geblieben. Da startetet die Aktie des Smartphone-Pioniers und Softwareentwicklers ihre Rallye, als das Unternehmen Anfang Dezember eine Partnerschaft mit Amazon bekannt gab. Dennoch steht der AKTIONÄR dem Papier auch auf dem aktuellen (reduzierten) Niveau eher skeptisch gegenüber.
Das Unternehmen wird bei der Entwicklung von Automobilsoftware zusammenarbeiten (DER AKTIONÄR berichtete). Es wird erwartet, dass BlackBerry IVY, die intelligente Fahrzeugdatenplattform, bis 2023 in vielen Fahrzeugen eingesetzt wird. Für den Automobilsoftware-Markt erwarten Experten zukünftig ordentliche Wachstumsraten.
Dennoch steht der ehemalige Hardware-Gigant in naher Zukunft vor Herausforderungen. Man hat nicht das Kapital, um mit größeren Firmen zu konkurrieren, was auch die Zusammenarbeit mit Amazon erklärt.
Und: BlackBerry ist sicherlich ein vielversprechendes Unternehmen im Bereich der Cybersicherheit, liegt aber noch hinter Top-Konkurrenten wie CrowdStrike und Palo Alto Networks zurück. Das Unternehmen muss in diesem Bereich unbedingt Boden gutmachen.
Und auch die jüngst ausgeweitet Partnerschaft mit Baidu liefert kein eindeutiges Kaufargument. Dabei nutzt Baidu für seine Plattform zum autonomen Fahren, Apollo, das Betriebssystem QNX von Blackberry zur Darstellung hochauflösender Karten. Das Problem: In der Autobranche ist das System aber längst etabliert – und Experten zufolge an sich kein Gewinntreiber für Blackberry.Blackberry hat dank der Zusammenarbeit mit Amazon durchaus (langfristig) Fantasie. Dennoch bestehen in der nahen Zukunft Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. DER AKTIONÄR wird Blackberry weiterhin von außen beobachten. Anleger sollten sich dem anschießen.