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Die US-Berichtssaison läuft zwar bereits auf Hochtouren. Doch nächste Woche wird es richtig spannend. Denn Big-Tech und damit die größten Technologieunternehmen der Welt öffnen ihre Bücher zum abgelaufenen Quartal. Das hat besonderes Gewicht und dürfte kurzfristig auch über die Entwicklung am Gesamtmarkt entscheiden.
Von Dienstag bis Donnerstag legen die bekanntesten Technologiefirmen ihre Ergebnisse vor. Die Nachrichtenseite Barron’s kommentiert, dass mindestens 25 Prozent des Marktwerts des S&P 500 in dieser Zeitspanne berichten. Es werde der letzte vollständige Bericht über die fundamentale Leistung des Sektors vor Jahresende sein, und die Welle der Berichte könnte den nächsten Schwung der Aktienkurse bestimmen.
Technologie-Aktien unter Druck
Der Technologiesektor sieht sich weiterhin starkem Gegenwind durch den starken Dollar, nachlassende Verbraucherausgaben, steigende Zinssätze, eine hartnäckig hohe Inflation und eine mögliche Rezession ausgesetzt. Der Markt warte sehnsüchtig auf einen Hinweis, dass das Schlimmste vorbei sei.
Netflix überrascht positiv
In der vergangenen Woche gab es bereits erste Hoffnungsschimmer: Die Aktien von Netflix sprangen am Mittwoch um 13 Prozent in die Höhe, nachdem der Streaming-Video-Pionier ein über den Erwartungen liegendes Abonnentenwachstum vermeldet hatte. Zudem hatte man sich optimistisch über die bevorstehende Einführung seiner werbefinanzierten Mitgliedschaftsstufe geäußert.
Was läuft in der Cloud?
Spannend bei der Veröffentlichung der Q3-Zahlen kommende Woche ist die frage, ob eine Rezession das Cloud Computing bremsen würde. Amazon, Microsoft und Alphabet sind die drei größten Akteure im Bereich der öffentlichen Cloud - Amazon Web Services, Azure und Google Cloud. Im Juni-Quartal verzeichneten alle drei ein starkes Wachstum, das sich jedoch gegenüber dem März-Quartal leicht verlangsamte. Die übereinstimmenden Schätzungen der Wall Street gehen davon aus, dass sich das Wachstum aller drei Cloud-Giganten in diesem Quartal weiter verlangsamen wird: Fehlschläge bei einem - oder schlimmer noch, bei allen dreien - würden nicht gut aufgenommen werden.
Online-Werbung ist ein weiteres Segment, in dem mehrere Big-Techfirmen tätig sind. In Rezessionen erodieren die Werbeausgaben - und da zwei Drittel der Werbedollar heute in digitalen Kanälen ausgegeben werden, bestehen erhebliche Risiken für werbegestützte Technologieunternehmen, insbesondere für Alphabet, zu dem Google und YouTube gehören, und Meta Platforms die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram. Die Aktien von Alphabet sind in diesem Jahr um 30 Prozent gesunken, während die von Meta um 60 Prozent gefallen sind.
DER AKTIONÄR glaubt, dass die langfristige Wachstumsstory der Hyperscaler Alphabet, Amazon und Microsoft trotz allen auch in der Cloud noch intakt ist. Die jeweiligen Schwächen der Tech-Riesen in den Segmenten E-Commerce, Werbung beziehungsweise Personal Computing kann der Cloud-Trend zudem etwas abfedern. Ein entscheidendes Argument, weshalb DER AKTIONÄR den Aktien von Alphabet, Amazon, Apple und Microsoft vorerst die Treue hält.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon, Microsoft.
