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23.08.2022 Benedikt Kaufmann

ASML: Geschäfte laufen, Aktie nicht – die Gründe

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Der CHIPS-Act subventioniert US-Halbleiterkonzerne mit 53 Milliarden Dollar. Die chinesische Regierung plant bis 2030 satte 150 Milliarden Dollar in den Aufbau der heimischen Fertigungskapazitäten zu investieren. Taiwan hat jüngst ein 120 Milliarden Dollar schweres Investitionspaket zusammengestellt. Eigentlich ein hervorragendes Umfeld für die Aktie von ASML.

Die Aktie des Lithograpie-Spezialisten ist jedoch im ersten Halbjahr aufgrund der Zinssorgten ebenfalls unter Druck geraten. Besser als erwartete Zahlen im ersten und zweiten Quartal konnten da nur bedingt helfen. Der Erholungstrend aus dem Juli hat sich zuletzt wieder deutlich abgeschwächt und seit Jahresbeginn bleibt der ASML-Aktie ein Minus von 25 Prozent.

Kein Wunder, denn der Ausblick in die Zukunft bleibt eingetrübt. Das zeigt auch die Umsatzprognose des ASML-Managements für das dritte Quartal: Die erwartete Umsatzspanne von 5,1 bis 5,4 Milliarden Euro blieb ein Fünftel hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

Die prall gefüllten Auftragsbücher sind hier nicht das Problem – vielmehr können die Anlagen aufgrund von Lieferkettenproblemen nur verspätet ausgeliefert werden. Es sollte dann aber im kommenden Geschäftsjahr mehr Umsatz realisiert werden.

Die Analysten-Community, die auf Grundlage künftiger Umsätze, Gewinne und Cashflows ihre Kursziele bestimmt, bleibt daher für die ASML-Aktie überwiegend bullish. Der 12-Monats-Zielkurs des Konsenses liegt aktuell bei 653,66 Euro, was einem Ertragspotenzial von über 24 Prozent entsprechen würde.

Doch auf diese ferne Zukunft wollen Anleger aktuell nicht setzen. Denn wer weiß, ob weiter gestiegene Produktions- und Frachtkosten dann tatsächlich weitergegeben werden können. Gleichzeitig droht auf Druck der USA ein Verkaufsverbot für Anlagen nach China.

Zudem müssen sich auch die bullishen Analysten eingestehen, dass das Marktumfeld aktuell nicht so rosig für Chip-Aktien ist. JPMorgan („Overweight“) schreibt in einer aktuellen Studie vom Dienstag beispielsweise, dass die Chip-Lagerbestände im zweiten Quartal gestiegen seien und Halbleiteraktien sich in einem solchen Umfeld normalerweise nicht gut entwickeln. Zudem sei die Preis- und Margenentwicklung für das nächste Jahr zu unsicher.

Anleger sollten bei der Aktie von ASML daher aktuell an der Seitenlinie verharren. Der Kurs droht aktuell unter das Verlaufstief aus dem August bei 520 Euro zu rutschen und damit auch die dort verlaufende 100-Tage-Linie zu durchbrechen.

ASML (WKN: A1J4U4)

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