Apple hat am Freitag mit einem Plus von 4,1 Prozent seinen Platz als wertvollstes Unternehmen der Welt zurückerobert. Vor dem Beginn der neuen US-Handelswoche scheint der Tech-Gigant diese Position auch zu verteidigen. Ob das auch in Zukunft gelingt, hängt jedoch von einer entscheidenden Frage ab.
Apple ist mit 2,42 Billionen Dollar wieder das wertvollste Unternehmen der Welt. Der Öl-Gigant Saudi Aramco liegt mit umgerechnet 2,39 Billionen Dollar wieder auf dem zweiten Platz. Microsoft ist mit einer Marktkapitalisierung von 2,04 Billionen Dollar das drittwertvollste Unternehmen.
Nachdem am Montag in den USA nicht gehandelt wurde und im vorbörslichen Dienstagshandel die Apple-Aktie mit einem Plus von 0,2 Prozent taxiert wird, während bei den Papieren von Microsoft ein leichtes Minus zu Buche steht, hat sich an dieser Rangfolge in den vergangenen Tagen auch wenig geändert.
Große Frage: iPhone-Produktion
Wirklich entscheidend für die Frage, ob Apple den ersten Platz auch in Zukunft halten kann, dürften jedoch die iPhone-Verkäufe werden. Denn Chip-Mangel, China-Lockdown und Co machen sich langsam aber sicher auch beim wichtigsten Produkt des US-Konzerns bemerkbar, wie zahlreiche Berichte in den vergangenen Wochen andeuteten.
Jüngst warnte auch John Donovan von Loop Capital, dass Apple im laufenden Quartal nur 42 Millionen iPhones bauen dürfte, während der Konsens bei 44 Millionen Geräten liegt. Diese Diskrepanz sei nicht überraschend, da einige wichtige Teile, die schwer zu bekommen seien, in mehreren Produktfamilien verbaut werden.
Donovan schätzt zudem, dass die schwierige Liefersituation anhalten wird und Apple im dritten Quartal nur 57 Millionen iPhones fertigen dürfte, was bis zu fünf Prozent unter dem Konsens liege. Folgendes gesteht sich der Experte jedoch ein: „Es ist schwer, die tatsächliche Nachfrage zu erfassen. Was aber klar ist, ist, dass die Nachfrage nicht so nachhaltig ist, wie erwartet.“
Erst die kommenden Quartalszahlen werden zeigen, wie stark sich die aktuellen Probleme auf das iPhone auswirken. Bereits im Rahmen des letzten Earnings-Calls hatte das Management vor Umsatzeinbußen zwischen vier und acht Milliarden Dollar gewarnt. Ein Wert der die Diskrepanz zwischen der Konsensschätzung und der Schätzung von Loop Capital leicht ausgleichen würde.
DER AKTIONÄR geht daher davon aus, dass die Probleme auf dem aktuellen Kursniveau der Apple-Aktien bereits eingepreist sind – auch wenn sie sich bis ins dritte Quartal hinein ausdehnen könnten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.