Mit neuen Strafzöllen auf Importe aus China und Taiwan will Präsident Donald Trump zurück in die Heimat holen. Doch dieser wirtschaftspolitische Kurs könnte gravierende Folgen für Tech-Investoren und Verbraucher haben, warnt Dan Ives, Tech-Analyst bei Wedbush Securities.
„Die Vorstellung, die USA mit diesen Zöllen zurück in die 1980er-Jahre zu bringen, ist ein gefährliches Experiment das ein wirtschaftliches Armageddon verursachen wird“, so Ives. „Das könnte den Tech-Sektor, die KI-Revolution und die gesamte Branche in den Abgrund reißen.“
Besonders drastisch klingen seine Berechnungen zu den Verbraucherpreisen. Die beliebten iPhones von Apple könnten statt 1.000 Dollar plötzlich 3.500 Dollar kosten. Elektronikprodukte würden sich um 40 bis 50 Prozent verteuern und die Gewinne im Technologiesektor könnten um mindestens 15 Prozent einbrechen, wenn die Zölle so umgesetzt werden.
„Wenn keine realistischen Verhandlungen stattfinden, drohen dunkle Zeiten für den Tech-Sektor“, so Ives. Die Zeche zahlen am Ende womöglich die US-Verbraucher – und Tech-Anleger weltweit.
Auch wirtschaftlich hält Ives Trumps Pläne für unrealistisch. Die Verlagerung der Produktion zurück in die USA sei wegen hoher Lohnkosten kaum machbar – insbesondere nicht in Schlüsselbereichen wie der Halbleiterproduktion.
Hinzu kommt laut Marktbeobachtern wie Nick Colas von DataTrek ein politisches Risiko: Die wirtschaftlichen Effekte von Zöllen – etwa höhere Preise und mögliche Rezessionen – treffen Verbraucher unmittelbar. Und diese könnten spätestens bei der nächsten Präsidentschaftswahl 2028 ihren Unmut an der Wahlurne kundtun.
Die Stimmung bei Tech-Aktien hat sich massiv gedreht. Zwar bleibt der langfristige KI-Trend intakt – doch kurzfristig könnten Handelsbarrieren und geopolitische Spannungen weitere Rückschläge bringen. DER AKTIONÄR hat von den Magnificent 7 weiter Alphabet, Apple, Tesla und Nvidia auf der Empfehlungsliste. Anleger sollten aber dringen die Stoppkurse beachten.