Nur einen Tag, nachdem die Online-Verkäufe der neusten Smartwatches in den USA gestoppt wurden, hat das von Apple angerufene Berufungsgericht das Verkaufsverbot vorläufig ausgesetzt. Der US-Konzern hat damit etwas Zeit gewonnen, um eine Lösung im Patentstreit mit Masimo zu finden. Optionen hat Apple dabei mehr als eine.
Der erste Lösungsansatz beinhaltet ein Update der Software, welche die lizensierte Technologie zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut von Masimo umgehen könnte. Laut einem Bloomberg-Bericht hat Apple eine abgeänderte Softwareversion bereits vorgelegt.
Genügt dies den US-Behörden, könnte die Außenhandelsbehörde ITC (International Trade Commission) ab dem 12. Januar den Verkauf der Watch-Modelle Series 9 und Ultra 2 in den USA freigeben, bis das aktuell anhängige Berufungsverfahren abgeschlossen ist.
Der zweite Lösungsansatz könnte eine direkte Lizenzvereinbarung mit Masimo sein. Da sich das Medizintechnologie-Unternehmen aber nach dem im Oktober gewonnen Patenstreit in der besseren Verhandlungslage befindet, dürfte diese Option für Apple die letzte Wahl sein. Es ist aktuell auch nicht bekannt, dass beide Unternehmen sich hier schon angenähert haben.
Die dritte Option hat Apple dagegen bereits gezogen. Es wurde direkt bei der ITC ein Dringlichkeitsantrag gestellt, um die Durchsetzung des Verbots auszusetzen, bis das Berufungsverfahrens entschieden ist. Das Bundesberufungsgericht gab der ITC bis zum 10. Januar Zeit, auf den Antrag zu reagieren.
Das für Apple wichtige Weihnachtsgeschäft wurde durch den kurzen Verkaufsstopp über die Feiertage kaum beeinflusst. Wichtig, da Analysten im schlimmsten Fall von Umsatzeinbußen von 300 bis 400 Millionen Dollar ausgingen. Jetzt heißt es warten bis zum 10. Januar, bevor die Auswirkungen auf die Apple-Umsätze besser einzuschätzen sind.
Bereits auf den ersten Verkaufsstopp reagierten die Anleger gelassen. Ebenso unbewegt zeigen sich die Apple-Aktien als dieser am Mittwoch vom Berufungsgericht vorläufig ausgesetzt wurde. DER AKTIONÄR rät Anlegern, bei den Tech-Papieren investiert zu bleiben und die weiteren Entwicklungen zu beobachten, bis eine absehbare Entscheidung getroffen wurde.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Mülller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
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