Während sich der Nasdaq 100 am Donnerstag etwas erholen konnte, da sich die Sorgen aufgrund der Omicron-Variante abschwächten, ging es für die Aktie von Apple nach unten. Auslöser war ein Bloomberg-Bericht, der auf eine schwächere Nachfrage beim iPhone 13 hinwies. Zwar konnte sich das Apple-Papier im Handelsverlauf etwas vom anfänglichen Schock erholen – aber nur, bis sich auch Goldman-Analyst Rod Hall negativ zur Aktie äußerte.
Gegenüber CNBC sagte der Experte von Goldman Sachs, dass sich Anleger aktuell mit Käufen der Apple-Aktie zurückhalten sollten. Der Grund: Erste Daten zu den Durchlaufzeiten würden darauf hindeuten, dass die Nachfrage in diesem Weihnachtsgeschäft etwas schwächele.
Hall sagte jedoch auch, dass es schwer sei, genau festzustellen, ob die kürzeren Durchlaufzeiten tatsächlich einen Rückschluss auf die Nachfrage zulassen. Denn es könnte durchaus sein, dass Apple in Zeiten von Lieferengpässen schon vorab die Lager mit Chips und anderen Bauteilen gefüllt hat. DER AKTIONÄR hat bereits auf die im Vergleich der letzten fünf Jahre niedrigen Durchlaufzeiten hingewiesen.
Ein eher verhaltenes Anlagevotum seitens Goldman Sachs ist nichts Neues. Bereits seit einigen Wochen lautet die Empfehlung von Hall zur Apple-Aktie: „Neutral“, Kursziel 142 Dollar. Neben der Dauer, bis ein iPhone produziert und ausgeliefert wird, nennt er ein langsameres Abonnentenwachstum und die sich normalisierenden Ausgaben pro Nutzer im Services-Segment als negative Faktoren.
Ein guter Lauf der Aktie auf der einen Seite und der Bloomberg-Bericht sowie vorsichtige Analysten auf der anderen Seite – diese Mischung macht es aktuell tatsächlich schwer für weitere Apple-Käufe zu trommeln. Allerdings gilt die Apple-Aktie in inflationären Zeiten mit möglicherweise wiederkehrenden Corona-Schwächen als sicherer Hafen. Zudem befinden sich die Hersteller von Android-Smartphones in einer noch schwierigeren Lage, was dem Tech-Riesen aktuell Marktanteilsgewinne beschert.
DER AKTIONÄR empfiehlt daher, die Gewinne bei Apple laufen zu lassen. Es wäre nicht die erste Phase der Unsicherheit, an deren Ende der US-Konzern mit höheren Aktienkursen dasteht.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.