In der Welle der Stellenstreichungen, die seit einiger Zeit durch den Tech-Sektor rollt, ist Apple der Fels in der Brandung. Bis jetzt, denn einige Analysten gehen davon aus, dass auch der iPhone-Konzern nach den Quartalszahlen Jobs abbauen könnte. Die Apple-Aktie startet am Mittwoch mit Verlusten in den Handel.
Knapp 107.000 gestrichene Stellen hat die auf den Technologie-Sektor spezialisierte Jobplattform TrueUp alleine im Januar 2023 gezählt. Als letzter GAFAM-Konzern war Apple bislang ohne nennenswerte Entlassungen ausgekommen. Zuletzt wurden lediglich vereinzelt Personalvermittler auf Vertragsbasis und Sales-Mitarbeiter im Einzelhandel außerhalb der Apple Stores freigestellt. Die letzte größere Kündigungsrunde beim iPhone-Konzern datiert aus dem Jahr 2019.
„Apple wird die Zahl seiner Mitarbeiter reduzieren“, sagt Tom Fort, Senior Research Analyst bei DA Davison, gegenüber Bloomberg. Auch Wedbush Securities-Analyst Dan Ives schrieb, dass der Konzern „wahrscheinlich einige Kosten an den Rändern einsparen“ wird. Massenentlassungen, wie sie bei anderen Big Techs zuletzt zu beobachten waren, erwarten beide Analysten allerdings nicht.
Das dürfte auch an der vergleichsweise moderaten Einstellungspolitik bei Apple liegen. Während Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich vergangenes Jahr bei Technologie-Konzernen keine Seltenheit waren, schraubte der Gigant aus Cupertino seine Mitarbeiterzahl 2022 lediglich um sieben Prozent nach oben.
Nachdem am Montag gesenkte Analysten-Schätzungen für das laufende Geschäftsjahr (DER AKTIONÄR berichtete) die Apple-Aktie belastet hatten, notiert sie auch am Dienstag gut ein Prozent im Minus. Der Blick der Anleger richtet sich bereits auf die Vorstellung der Quartalszahlen am 2. Februar.
Zehntausende Kündigungen bei Apple sind unwahrscheinlich, auch aufgrund der Disziplin während des jüngsten Booms. Der erwartete Umsatzrückgang im ersten Geschäftsquartal, den der Konzern am Donnerstag bekanntgeben dürfte, sollte im Kurs bereits eingepreist sein. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR bei seiner bullishen Einschätzung für Apple.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.