Nach einem ernüchternden US-Start wird immer deutlicher, dass die Apple Vision Pro nicht der große Verkaufsschlager ist, den sich einige Anleger erhofft hatten. Jüngst berichtete der stets gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo sogar, dass Apple seine Bestellungen für das VR/AR-Headset dramatisch kürzen will.
Da die Nachfrage unter den Erwartungen liege, habe Apple beschlossen, weniger Einheiten der Apple Vision Pro bei ihrem Auftragsfertiger zu bestellen, bevor das Headset in anderen Regionen auf den Markt komme, so Ming-Chi Kuo. Der iPhone-Konzern habe ursprünglich 700.000 bis 800.000 Geräte für 2024 angepeilt, was dem Marktkonsens entsprach, solle nun aber angesichts der rückläufigen Nachfrage nur noch 400.000 bis 450.000 Einheiten im Auge haben.
Angesichts des unvorhergesehenen Rückgangs vermutet Kuo sogar, dass Apple seine Headset-Roadmap anpassen und den Start eines kostengünstigen Headsets möglicherweise auf das Jahr 2025 verschieben dürfte – wenn es überhaupt dazu kommt.
Ganz klar, der saftige Preis von 3.499 Dollar ist nicht jedermanns Sache. Weitere Hürden, die einem Erfolg entgegenstehen, sind der Mangel an Anwendungen und die Tatsache, dass sich das Produkt trotz einiger technischer Stärken eher wie ein Prototyp anfühlt.
Die 1,8 Milliarden Dollar an zusätzlichen Umsätzen, welche die Analysten für 2024 beim Verkauf von 525.000 Geräten in Aussicht stellten, dürfte die Apple Vision Pro also nicht einbringen. Auch die Langfrist-Prognose von 7,3 Millionen Geräten im Jahr 2030 rücken in weite Ferne.
Der sich anbahnende kommerzielle Flop der Vision Pro ist für Anleger enttäuschend und dürfte seinen Teil zur aktuell schwachen Performance der Apple-Aktie beitragen. Ein größerer Belastungsfaktor sind aber die iPhone-Absätze, die im ersten Quartal weltweit um 9,6 Prozent und in China sogar 19 Prozent gefallen sein sollen.
DER AKTIONÄR rät, vorerst Abstand von der Apple-Aktie zu halten. Jedoch nicht lange. Denn schon im Zuge der WWDC-Konferenz im Juni dürfte Tim Cook mit kurstreibenden KI-Neuigkeiten aufwarten, welche dem Tech-Papier wieder Beine machen könnten. Watchlist.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.