Apple und der "Fortnite"-Entwickler Epic Games bringen sich in Position für ihren Prozess in Kalifornien, der das App-Geschäft auf dem iPhone umkrempelt könnte. Dreieinhalb Wochen vor Beginn der Verhandlung veröffentlichten die Unternehmen am Donnerstag ihre ausführlichen Argumente auf insgesamt fast 700 Seiten. Epic will, dass Apple gezwungen wird, auf dem iPhone App Stores anderer Anbieter zuzulassen. Apple warnt vor Risiken für Nutzer.
Entscheidend in dem Verfahren könnte die Frage werden, ob man von einer Monopol-Position Apples bei der Verbreitung von Apps auf dem iPhone sprechen kann. Epic verweist darauf, dass auf dem iPhone Apps und digitale In-App-Käufe nur über Apples Plattform erworben werden könnten - und baut darauf seinen Vorwurf eines Wettbewerbsverstoßes auf, der beendet werden müsse. Apple kontert, dass man stattdessen den Markt für Spiele insgesamt zusammen mit Konsolen und PCs betrachten müsse. Der Fall soll von einer Richterin in Kalifornien und nicht von Geschworenen entschieden werden.
Apple verweist auch darauf, dass der Konzern dank des Wegs über einen einzigen App Store die Möglichkeit habe, alle Anwendungen zu prüfen, um Nutzer vor Betrug und Software-Fehlern zu schützen. Dafür seien fast 500 Mitarbeiter rund um die Welt im Einsatz. Epic entgegnet, Apple lasse auf seinen Mac-Computer seit jeher auch das Laden von Software aus anderen Quellen als dem hauseigenen App Store zu.
Der Streit entbrannte im August, nachdem sich Epic nicht mehr an die seit mehr als einem Jahrzehnt geltende Vorgabe halten wollte, dass virtuelle Artikel in seinem populären Spiel "Fortnite" auf iPhones nur über das System der In-App-Käufe von Apple angeboten werden können. Dabei behält Apple 30 Prozent des Kaufpreises ein. Epic würde stattdessen gern einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben und In-App-Käufe nicht über Apples Bezahlverfahren abwickeln.
Die Anleger von Apple dürften den Ausgang des Rechtsstreits zwischen Apple und Epic Games mit Spannung erwarten. Apples Niederlage vor Gericht würde wahrscheinlich zu Umsatzeinbußen bei den App-Verkäufen von Apple führen. Kurzfristig könnte sich dies negativ auf den Aktienkurs von Apple auswirken.
DER AKTIONÄR geht jedoch davon aus, dass Apple in seinem riesigen Ökosystem andere Einnahmequellen anzapfen könnte, um die geringeren Erlöse bei den App-Verkäufen zu kompensieren.
DER AKTIONÄR bleibt bullish für Apple und rät investierten Anlegern, ihre Gewinne laufen zu lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.