Sell on good news - heißt es seit der Vorlage der AMD-Quartalszahlen Ende April. Am Montag sackt die Chip-Aktie weiter ab. Grund ist neben der allgemeinen Schwäche der Tech-Werte ein ernsthaftes Problem mit einem Update des Microsoft-Betriebssystems Windows 10. Microsoft hat mittlerweile die Notbremse gezogen. Auch charttechnisch wird die Luft für AMD immer dünner.
Ein über Windows-Update verbreiteter AMD-Treiber sorgt bei Nutzern für arge Probleme. Betroffene User berichteten, dass nach der automatischen Installation des Treiber-Updates die Rechner nicht mehr korrekt booten konnten, schreibt die PC-Welt online. Schließlich habe Microsoft reagiert und die weitere Verbreitung des Treibers via Windows Update gestoppt, wie unter anderem Bleepingcomputer.com meldet.
Konkret Probleme bereitet habe der von Microsoft für AMD über Windows-Update bereitgestellte Treiber mit der Bezeichnung "Advanced Micro Devices, Inc - SCSIAdapter - 9.3.0.221". Nutzer berichteten etwa auf Reddit und auch im Microsoft-Community-Forum, dass nach der Installation des Treibers ihr Rechner nicht mehr booten konnte und stattdessen die Fehlermeldung erschien, es gäbe kein Boot-Laufwerk auf dem Rechner.
Die AMD-Aktie steht seit den guten Quartalszahlen Ende April unter Druck. Sowohl der gleitende 200-Tage-Durchschnitt als auch GD50 bei gut 80 Dollar wurden unterschritten. Am Montag verliert der AMD-Kurs nochmals mehr als drei Prozent und notiert zeitweise nur noch bei 76 Dollar.
Nun kommt es in den kommenden Tagen darauf an, dass die Chart-Unterstützung bei 73,80 Dollar verteidigt wird. Ansonsten würde sich das charttechnische Bild weiter verdunkeln.
Auf längere Sicht hat der Wert weiterhin großes Kurs-Potenzial. Gegenüber Chip-Konkurrenten Intel konnte AMD seine Marktanteile zuletzt ausbauen. DER AKTIONÄR hatte AMD Anfang November zum Kauf empfohlen. Anleger lassen ihre Gewinne laufen, beachten jedoch die Stop-Loss-Marke bei 55 Euro.