Eigentlich war es ein erfolgreicher Tag für die Chiphersteller AMD und Nvidia. Beide Unternehmen haben eine Palette neuer Produkte vorgestellt. AMDs CEO Lisa Su äußerte sich sogar in einem Interview mit CNCB „sehr optimistisch“ für das angelaufene Jahr. Dennoch stehen beide Aktien deutlich im Minus.
AMDs CEO Lisa Su sagte, dass das Unternehmen ab Februar 20 neue Laptop-Prozessoren der Ryzen 6000-Serie und drei neue Radeon RX 6000S-Grafikprozessoren für dünne Gaming-Laptops auf den Markt bringen wird. Ultradünne Gaming-Laptops seien das am schnellsten wachsende PC-Segment und verkauften sich mehr als dreimal so schnell wie herkömmliche Gaming-Laptops, sagte Su.
AMD bringt außerdem fünf neue Radeon RX 6000M GPUs für Premium-Gaming-Laptops auf den Markt sowie zwei neue Grafikkarten: die Radeon RX 6500 XT, die ab 19. Januar für 199 US-Dollar erhältlich ist, und die Radeon RX 6400, die in der ersten Jahreshälfte in vorgefertigten Systemen verfügbar sein wird.
Nvidia zieht nach
Auch Nvidia kündigte am Dienstag die Veröffentlichung neuer Grafikkarten und Laptops an. Darunter ist beispielsweise die Einsteiger-Grafikkarte RTX 3050, die ab dem 27. Januar erhältlich sein wird. "Da 75 Prozent der Gamer immer noch mit GTX-GPUs spielen, stellt die 3050, die auch RT-Kerne der zweiten Generation sowie Tensor-Kerne der dritten Generation für DLSS und KI enthält, eine überzeugende Upgrade-Möglichkeit auf RTX dar", so das Unternehmen in einer Erklärung. Am anderen Ende des Spektrums kündigte Nvidia die bevorstehende Veröffentlichung seines BFGPU-Flaggschiffs RTX 3090 Ti an.
Nvidia gab außerdem eine Partnerschaft mit AT&T bekannt. AT&T-Kunden, die ein "5G-Gerät mit einem unbegrenzten 5G-Tarif oder einem qualifizierten unbegrenzten Tarif" haben, soll es ermöglicht werden, sechs Monate GeForce NOW Priority-Mitgliedschaft kostenlos zu erhalten. Inmitten der Halbleiterknappheit hat der Cloud-basierte gaming-card-as-a-service von Nvidia eine Abhilfe für Gamer angeboten, die nicht die neueste Karte bekommen können.
Aktien geraten unter Druck
Trotz der Top-News rutschten die Halbleiteraktien am Dienstag ab. Angesichts der steigenden US-Staatsanleihenrenditen mieden Anleger Wachstumswerte wie Nvidia oder AMD. Wachstumsstarke Aktien sind am anfälligsten für die Auswirkungen steigender Anleiherenditen, da ihr Wert in hohem Maße von künftigen Erträgen abhängt. Je höher diese Zinsen steigen, desto geringer wird der aktuelle Wert dieser Erträge.
Neben den optimistischen Worten von Lisa Su gehen beide Chiphersteller mit einer starken neuen Produktpalette an den Start. Der Halbleiter-Markt dürfte für Anleger damit auch 2022 spannend bleiben. DER AKTIONÄR bleibt für beide Unternehmen ebenfalls bullish. Anleger lassen die Gewinne weiter laufen.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.