Amazon gab heute bekannt, dass Prime Video im nächsten Jahr in der Basisversion um Werbung erweitert werden soll. Nach Netflix und Walt Disneys Disney+ ist dies der letzte Streaming-Dienst, der auf Werbung setzt, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Charttechnisch bleibt die Situation angespannt.
Laut Amazon soll die Werbung in Prime Video in den USA, Großbritannien, Deutschland und Kanada Anfang 2024 eingeführt wird, gefolgt von einer Reihe anderer Märkte. Der Konzern sagte, dass man es eine werbefreie Option für Prime-Mitglieder in den USA für einen Aufpreis von 2,99 US-Dollar pro Monat anbieten werde, wobei die Preise für andere Länder später festgelegt werden.
„Unser Ziel ist es, deutlich weniger Werbung zu zeigen als das lineare Fernsehen und andere Streaming-TV-Anbieter“, so Amazon in seiner Erklärung. Das Unternehmen sagte auch, dass es nicht beabsichtigt, den Preis für die Prime-Mitgliedschaft im Jahr 2024 in den USA zu ändern.
Das bedeutet, dass in den USA die Kosten für Prime Video mit Werbung in der monatlichen Prime-Mitgliedschaft von 14,99 Dollar oder im Jahresabonnement von 139 Dollar enthalten sein werden, ohne jegliche Rabattangebote. Zum Vergleich: Netflix bietet einen werbefinanzierten Plan für 6,99 Dollar pro Monat an und Disney einen werbefinanzierten Basisdienst Disney+ für 7,99 Dollar pro Monat.
Für die werbefreie Option kostet Prime Video effektiv 17,98 Dollar pro Monat, oder etwas mehr als 14,57 Dollar pro Monat für diejenigen mit einer jährlichen Prime-Mitgliedschaft. Es ist zu erwarten, dass eine kritische Zahl an Prime-Kunden bereit ist mehr zu bezahlen, wenn sie die Werbung damit ausschalten können.
Nachdem die Aktie gestern die 50-Tage-Linie bei 127,92 Dollar gerissen hatte und weiter nach unten rauschte, sieht es heute positiver aus. Zwar gewinnt die Notierung mit 1,4 Prozent aktuell moderat. Aber die 100-Tage-Linie bei 138,22 Dollar scheint als wichtige Unterstützung zu halten.
Für größere Bewegung reicht die Ankündigung von einer Änderung bei Prime Video, die potenziell mehr Umsatz und Gewinn bedeutet, nicht aus. Der Kurs bräuchte indes weiteren Rückenwind, um wieder nachhaltig über den nun verlassenen Aufwärtstrend bei rund 137,00 Dollar zu steigen.
Kurzfristig ist es gut möglich, dass die Bären am Drücker bleiben – vor allem, wenn die 100-Tage-Linie in den kommenden Tagen doch noch reißen sollte. Für Anleger, die mittel- bis langfristig orientiert sind, sind solche Kursschwächen bei Super-Aktien wie Amazon allerdings eine Kaufgelegenheit.
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Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon
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