Auch nach der Corona-Krise hält der Online-Shopping-Boom in den USA an – und auch an Weihnachten werden wieder Rekorde erwartet. Hervorragende Vorzeichen für Amazon, den größten E-Commerce-Konzern der Welt.
Jedes Jahr liefert Adobe Analytics seine Prognosen zum US-Online-Shopping für die Vorweihnachtszeit – und am Mittwoch war es erneut soweit: Für die Monate November und Dezember wird ein Anstieg der Verkäufe um zehn Prozent auf 207 Milliarden Dollar erwartet.
Der prognostizierte Anstieg fällt damit zwar geringer aus als das Plus von 33 Prozent aus dem Vorjahr. Doch angesichts des abflachenden Corona-Rückenwinds und der anhaltenden Lieferprobleme (beispielsweise bei beliebten Elektronikartikeln wie der PlayStation 5) ist die Prognose klar positiv zu werten.
Denn bei den über 100 Millionen untersuchten Artikeln haben sich die „Ausverkauft“-Meldungen im September um 360 Prozent gegenüber dem Januar 2019 erhöht. Geht es Richtung Weihnachten, dürfte dieses Problem weiter zunehmen. Dass der Markt dennoch wachsen soll, zeugt von der tiefgreifenden Stärke des Online-Shopping-Trends.
Für Amazon steht im Weihnachtsquartal damit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein weiterer Umsatzrekord ins Haus. Analysten erwarten im Q4 ein Erlösplus von 13 Prozent auf 142 Milliarden Dollar.
Trotz der angespannten Lieferketten steht Online-Händlern wie Amazon ein weiteres Rekord-Weihnachtsgeschäft ins Haus. Nach einer eher verhaltenen Jahresperformance der Amazon-Aktie von sieben Prozent, kann ein starkes Abschneiden im wichtigen Quartal zum Impulsgeber für steigende Kurse werden.
Im aktuellen Umfeld könnte Amazon darüber hinaus beweisen, dass eigene Logistik und Skaleneffekte selbst in schwierigen Zeiten für Stabilität sorgen. Es wären gute Argumente für die hohen Logistikinvestitionen, an denen sich manche Anleger zu Unrecht stören.