Google steht bekanntlich im Fokus der EU-Wettbewerbskommission. Bereits drei saftige Milliardenstrafen hat die Behörde dem Internetriesen aufgedrückt. Die nächste könnte schon an diesem Mittwoch folgen – und die vorherigen Strafen sogar übertreffen.
Laut einem Bericht von Bloomberg könnten die Wettbewerbshüter am Mittwoch eine formelle Kartellbeschwerde veröffentlichen, die Verstöße im Werbekerngeschäft gegen den Digital Markets Act auflistet. Eine Untersuchung über die Ad-Tech-Praktiken von Google wurde von der EU bereits 2021 eingeleitet. Die Kommission hat dabei insbesondere geprüft, ob der Zugang von Konkurrenten zu Nutzerdaten für Online-Werbung behindert wurde.
Für derartige Verstöße könnte sich die Strafen auf bis zu zehn Prozent der jährlichen Google-Werbeumsätze belaufen, die 2022 rund 225 Milliarden Dollar betrugen. Dass die Kommission diese Spanne jedoch voll ausschöpft, ist sehr unwahrscheinlich. Allerdings könnte aufgrund der Bedeutung des Werbegeschäfts die Strafe durchaus über den 4,3 Milliarden Euro liegen, die Alphabet wegen der engen Verbindung zwischen dem Android-OS und den Google-Apps zahlen muss.
Rund acht Milliarden Euro hat Google bereits von der EU-Kommission an Wettbewerbsstrafen kassiert. Eine Summe die bald ordentlich ansteigen dürfte. Für Anleger gilt jedoch zu bedenken, dass eine Geldstrafe alleine den Aktienkurs wohl kaum bewegen dürfte. Allerdings dürfte Google auch angewiesen werden, ihre Geschäftspraktiken zu ändern – und hier könnten sich langfristige Auswirkungen ergeben. Anleger warten den Bericht der EU-Kommission ab.