Die Sparmaßnahmen von Anfang Januar haben auch die sogenannten „Other Bets“ von Alphabet betroffen. Doch noch immer verbrennen „Other Bets“-Unternehmen wie der Fahrdienstleister Waymo oder die Smart-Home-Sparte Nest Milliarden – und die Life-Sciences-Firma Verily verliert sogar noch mehr als geplant.
Über 30 Milliarden Dollar haben die „Other Bets“ verloren, seitdem Alphabet hierzu Ergebnisse in ihren Quartalsberichten ausweist. Im vergangenen Geschäftsjahr erreichte der operative Verlust ein Rekordniveau von rund sechs Milliarden Dollar, während nur eine Milliarde Dollar erlöst wurde. Kein Wunder wächst der Druck der Investoren auf die „Other Bets“-Geschäfte und Aktivisten wie der TCI Fund fordern eine Halbierung der Kosten.
Einfach scheint Waymo und Co die Kosteneinsparung aber nicht zu fallen. Denn jüngst hat das Wall Street Journal berichtet, dass Verily im ersten Halbjahr 17 Millionen Dollar mehr Verlust gemacht hat als geplant. Dabei wurden bereits im Januar 15 Prozent der Belegschaft entlassen und einige Projekte eingestampft.
In einer Ansprache an die Mitarbeiter sagte der Verily-Finanzvorstand laut dem WSJ-Bericht, dass man hinter den Erwartungen zurückbleibe, aber Google bei Bedarf weitere Mittel zur Verfügung stellen werde. Keine guten Nachrichten, denn Verily erwirtschaftet mit 280 Millionen Dollar im ersten Halbjahr den Löwenanteil der „Other Bets“-Umsätze und wollte eigentlich ab dem Jahr 2024 profitabel wirtschaften.
Die „Other Bets“ sind eine kostspielige Suche nach dem nächsten großen Ding, weshalb sie einigen Investoren ein Dorn im Auge sind. Langfristig könnte sich die Suche aber auszahlen. Anleger sehen daher über diese Eigenart bei der Alphabet-Aktie hinweg.