Virtual, Augmented und Mixed Reality sind für werbegetriebene Mobile-Konzerne wie Alphabet das nächste große Ding. Der Internetkonzern hat sich daher schon früh an Geräten wie Google Glass versucht – auch wenn man im Jahr 2012 mit diesen futuristischen Geräten noch scheiterte. Doch auch jetzt lässt Google nicht locker und schiebt seine Wachstumspläne mit einem weiteren Zukauf an.
Laut einem Bericht von The Information hat Google eine Vereinbarung zum Kauf von Raxium getroffen, einem fünf Jahre alten Startup, das winzige Leuchtdioden für Displays entwickelt, die in Augmented- und Mixed-Reality-Geräten verwendet werden können. Details zum Kaufpreis seien nicht bekannt, Raxium dürfte jedoch mit rund einer Milliarde Dollar bewertet werden.
Laut Berichten arbeitet Google an einem Headset, das einen Videofeed der realen Umgebung mit verschiedenen Grafiken anreichern wird. Der derzeitige frühe Prototyp soll dabei aussehen wie eine Skibrille und über einen internen Akku verfügen. Zudem soll ein speziell zugeschnittener Google-Prozessor die Rechenpower liefern.
Die Konkurrenten Apple, Meta Platforms und Snap haben zuletzt ähnliche Kooperationen oder Übernahmen im Display-Bereich abgeschlossen. Google könnte die MicroLED-Technologie von Raxium aber auch für andere Geräte verwenden, die es derzeit entwickelt – von Smartphones bis hin zu seiner immersiven Videokonferenz-Hardware.
MicroLED-Displays sind aufgrund ihres Preises noch nicht wirklich verbreitet und die Entwicklung steht noch am Anfang. Das Besondere: Die Leuchtdioden sind im Gegensatz zu OLED (Organic Light-Emitting Diode) anorganisch und damit haltbarer, ohne auf Helligkeit oder Farbtreue zu verzichten. Der wichtigste Aspekt der neuen Display-Technologie für Google und Co dürfte jedoch ihre Energieeffizienz sein.
Google arbeitet daran, auch bei der nächsten Mobile-Plattform in einer führenden Position am Markt mitzuspielen. Dass Display und Prozessoren dabei aus eigener Entwicklung stammen, kann auch in Zeiten angespannter Lieferketten helfen, starke Margen zu erzielen. Der VR/AR-Markt liefert jedenfalls Zukunftspotenzial und Anlegern einen weiteren Grund auf die Alphabet-Aktie zu setzen.