Im freundlichen Marktumfeld ist die Alphabet-Aktie am Mittwoch einer der Verlierer an der Wall Street. An der Börse herrscht wieder Angst, dass die US-Regierung die Zerschlagung des Tech-Riesen fordern könnte. Der Sprung über den wichtigen Widerstand bei 170 Dollar muss damit vorerst noch einmal verschoben werden.
Das US-Justizministerium hat am Dienstag einen Antrag vor Gericht eingereicht, der viele Möglichkeiten eröffnet. So wären Restriktionen für Alphabet genauso denkbar wie die Auflösung des „unrechtmäßigen Monopols“ bei der Online-Suche.
Durch verschiedene Maßnahmen soll Alphabet künftig daran gehindert werden, dass eigene Produkte wie der Browser Chrome, der App-Store Play oder das Betriebssystem Android die Suchmaschine Google bevorzugen. Der Verkauf einzelner Unternehmensteile wäre dabei sicherlich der radikalste Schritt. Doch auch wenn Alphabet verschiedene Funktionen offenlegen muss und zu mehr Transparenz bei den Anwendungen verpflichtet wird, könnte dies negative Folgen haben.
Entsprechend deutlich fiel die erste Reaktion des Konzerns aus. „Die radikalen und weitreichenden Vorschläge des Justizministeriums schaden Verbrauchern, Unternehmen und Entwicklern“, so Lee-Anne Mulholland, Regulierungschefin bei Google in einem Blog-Eintrag. Die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft werde zudem bedroht. Außerdem würde der Konkurrenzkampf bei der Informationssuche durch neue Player wie ChatGPT derzeit ohnehin neu entfacht.
JPMorgan entspannt
Douglas Anmuth von JPMorgan sieht die Lage derzeit etwas entspannter. Die ersten Pläne der US-Justiz würden den Erwartungen entsprechen und seien noch recht vage, erklärte er. Erst am 20. November dürfte es konkreter werden. Anmuth bestätigte deshalb auch sein Kursziel von 208 Dollar und die Einstufung „Overweight“.
Die Monopolvorwürfe sind nicht neu. Am Mittwoch kommt dies zwar am Markt nicht gut an. Alphabet ist aber bestens positioniert, damit auch die Aktie schnell wieder in die Erfolgsspur zurückkehrt. Der nächste Anlauf auf die 170-Dollar-Marke sollte nur eine Frage der Zeit sein. Die Aktie bleibt attraktiv.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Alphabet (C).
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Alphabet (C).