Das schwedische Unternehmen Re:Newcell will in der Alttextil-Industrie den Weg zur Kreislaufwirtschaft ebnen. Die Skandinavier nutzen hierbei einen innovativen, patentierten Recycling-Prozess, mit dem der Zellstoff Circulose hergestellt wird. Hierbei handelt es sich um ein biologisch abbaubares Material, das sich einer immer größeren Beliebtheit erfreut.
Mit seinem Werk befindet sich Re:Newcell derzeit in der Ramp-up-Phase. Das Ziel besteht darin, eine Produktionskapazität von 60.000 Tonnen zu erreichen. Im Juni schafften es die Schweden, 2.200 Tonnen herzustellen. Im zweiten Quartal lieferte Re:Newcell insgesamt 5.848 Tonnen seines Circulose-Materials aus.
Das führte zu einem massiven Umsatzplus: So steigerte Re:Newcell den Nettoumsatz im zweiten Jahresviertel um über 185 Prozent auf 84,8 Millionen Schwedische Kronen (7,14 Millionen Euro) nach 29,7 Millionen Kronen im Vergleichszeitraum 2022. Analysten hatten im Schnitt nur 79,5 Millionen Kronen auf dem Zettel. Zugegeben: Hier handelt es sich natürlich um einen Basiseffekt, der stark zum Tragen kommt.
Firmenlenker Patrik Lundström sieht Re:Newcell auf dem richtigen Weg: "Im Bereich Vertrieb und Marketing bauen wir die Wertschöpfungskette weiter aus und haben im Juli und August das Circulose Supplier Network (CSN) auf den drei globalen Textilmessen Premier Vision in Paris, King Pin in New York und der Shanghai Yarn Expo vorgestellt. Das Circulose Supplier Network gibt einer Reihe von Garn- und Textilherstellern die Möglichkeit, als Erste Produkte auf der Basis von Circulose auf den Markt zu bringen", so der CEO.
"Ein weiterer wichtiger Teil der Unternehmensentwicklung ist die Schaffung von Rückverfolgbarkeit in der Wertschöpfungskette. Circulose wurde im Laufe des Quartals von TextileGenesis zertifiziert, mit dem Ziel, ,Pulp to Retail Transparency' zu erreichen. Weitere Arbeiten in diesem Bereich sind im Gange und wir erwarten, dass wir in naher Zukunft auch die physische Rückverfolgbarkeit einbeziehen werden", ergänzt Lundström.
Re:Newcell muss in den kommenden Quartalen an das dynamische Wachstum anknüpfen und weitere Fortschritte im Hinblick auf die Profitabilität aufzeigen. Dann sollten auch höhere Kursnotierungen im Bereich des Möglichen liegen. Nach der Rally zuletzt ist allerdings kurzfristig eine Verschnaufpause denkbar. Hochspekulative Story!