Die Jahresendrally an der Börse hat auch die Papiere des schwedischen Technologiekonzerns Ericsson erfasst: Seit Monatsanfang legte die Ericsson-Aktie bisher um sieben Prozent zu. Für weiteren Auftrieb dürfte nun eine strategisch sinnvolle Übernahme sorgen. DER AKTIONÄR verrät, was hinter dem Deal steckt.
Laut einer Unternehmensmitteilung hat Ericsson eine Übernahmeerklärung mit Vonage – einem US-Anbieter für Cloud-basierte Kommunikation – unterzeichnet. Dem Angebot zufolge will Ericsson 21 Dollar je Vonage-Aktie zahlen, dies entspricht einem Aufschlag von 28 Prozent gegenüber dem Freitagsschlusskurs. Das Unternehmen wird demnach mit 6,2 Milliarden Dollar bewertet. Der Abschluss der Transaktion wird unter Vorbehalt der üblichen Bedingungen für das erste Halbjahr 2022 erwartet.
Ericsson erhofft sich von der Übernahme Zugang zu einem aufstrebenden Milliardenmarkt: Vonage bedient laut eigenen Angaben bereits 120.000 Kunden sowie mehr als eine Million Entwickler mit seiner Cloud-basierten Kommunikationsplattform. Dank dieser können Entwickler zum Beispiel Chatfunktionen oder Videocalls in ihre Anwendungen und Produkte integrieren, ohne eine eigene Back-End-Infrastruktur oder Schnittstellen programmieren zu müssen. Bis 2025 soll der Weltmarkt für derartige Anwendungen jährlich um 30 Prozent auf 22 Milliarden Dollar wachsen.
Mit der Übernahme baut Ericsson seinen Technologie-Vorsprung weiter aus. Die Aktie hat zuletzt einen Boden ausgebildet, damit hellt sich das Chartbild leicht auf. Bereits investierte Anleger bleiben am Ball, Neueinsteiger können langsam wieder zugreifen.