Am Dienstag nach US-Börsenschluss legt Activision Blizzard seine Q3-Zahlen vor. Der Quartalsbericht könnte den Startschuss für eine Erholungsrallye nach dem Sexismus-Skandal geben – vorausgesetzt, dem Spielekonzern gelingt es diese Erwartungen zu übertreffen.
Analysten erwarten vom Spieleentwickler einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahresquartal von elf Prozent auf 1,88 Milliarden Dollar bei einem beinahe unveränderten Gewinn je Aktie von 0,70 Dollar. Die Umsatzprognose des Activision-Managements liegt bei 1,85 Milliarden Dollar.
Nachdem bereits im zweiten Quartal die Zahl der monatlich aktiven Nutzer (MAU) im Vergleich zum starken Corona-Vorjahr geschrumpft ist, dürfte dieser Trend im Q3 anhalten. Die MAUs sollten jedoch dank eines anhaltend starken „Call of Duty: Warzone“ deutlich über dem 2019er-Niveau liegen.
Gute Aussichten
DER AKTIONÄR geht angesichts starker Verkaufsdaten bei Spiele-Software davon aus, dass es Activision Blizzard im Q3 gelingt die Erwartungen zu übertreffen. Das sollte den Fokus der Analysten wieder auf die solide operative Entwicklung ausrichten und die Aktie nach einer Bodenbildung im Bereich von 75 Dollar wieder in einen Erholungstrend übergehen lassen.
Die bearishen Analysten von Bernstein Research sind jedenfalls der Meinung, dass mit einem 22er-KGv von 18 der jüngste Sexismus-Skandal eingepreist ist und die Aktie von Activision Blizzard nun ein ausgewogenes Chance-Risiko-Verhältnis aufweist. Die Experten stuften am Montag ihr Anlagevotum von „Underperform“ auf „Marketperform“ nach oben, obwohl sie noch immer ein Risiko für Zeitpläne und Qualität künftiger Spiele-Releases durch die jüngsten Entlassungen sehen.
DER AKTIONÄR sieht aufgrund der günstigen Bewertung unverändert attraktive Chancen für einen Nachkauf bei der Aktie von Activision Blizzard. Denn langfristig ist das Entwicklerstudio mit starken Kern-Franchises und dem bevorstehenden Release von “Call of Duty: Vanguard”, “Diablo 4” sowie dem noch immer stark gespielten “Call of Duty: Warzone” gut für die Zukunft gewappnet.
Kurzfristig könnten bereits besser als erwartete Q3-Zahlen für eine Veränderung des Sentiments sorgen und den Fokus der Anleger wieder auf die operative Stärke des Gaming-Konzerns legen. Nächste Hürde wäre in diesem Fall die 84-Dollar-Marke sowie der dort verlaufende GD100.