Vor einer Woche löste Activision Blizzard mit dem Bann eines E-Sport-Profis einen regelrechten Shitstorm samt Boykottaufrufen aus. Das hat der Aktie ordentlich zugesetzt. Auch wenn Blizzard mittlerweile zurückruderte – der Boykott hat finanzielle Auswirkungen.
Der Shitstorm zieht auf
Vor einer Woche schloss Activision Blizzard den professionellen Gamer NG „Blitzchung“ Wai Chung für ein Jahr aus der E-Sports-Liga aus und strich seine kompletten Preisgelder, nachdem dieser mit Gasmaske und Schutzbrille in einem Livestream „Befreit Hongkong – Es ist Zeit für eine Revolution“ rief.
Diese Sanktion für eine politische Meinungsäußerung ist zwar durch das Regelwerk der Hearthstone-Liga gedeckt, doch in Sozialen Medien sorgte das Vorgehen für Aufruhr. Der allgemeine Vorwurf: Blizzard ist der lukrative chinesische Markt wichtiger als die Ausübung demokratischer Grundrechte. Auf sozialen Medien wurde zum Boykott des Gaming-Konzerns aufgerufen.
Blizzard rudert zurück
In einem offenen Brief ruderte Blizzard-Präsident J. Allen Brack zwar zurück und senkte die Sperre auf sechs Monate und ließ dem Profi seine bisher erspielten Preisgelder. „Unsere Beziehung mit China haben keinen Einfluss auf die Entscheidung. Hätte er eine entgegengesetzte Meinung auf die gleiche spalterische und überlegte Art und Weise geäußert, hätten wir genauso reagiert“, schreibt Brack. Er gibt jedoch zu, dass man zu schnell und überzogen reagiert habe.
Die Auswirkungen des Boykotts dürfte Blizzard dennoch zu spüren bekommen. Laut den Analysten von Cowen sind die iPhone-Umsätze von Hearthstone zwischen 18 und 23 Prozent gesunken. Es seien jedoch bereits erste Anzeichen sichtbar, das sich der Boykott abschwächt. Mangels geigneter Daten konnte Cowen keine Auswirkungen auf World of Warcraft oder Overwatch feststellen.
Die Aktie von Activision Blizzard hat sich vom Skandal wieder etwas erholt. Auf langfristige Sicht dürften sich auch die finanziellen Folgen durch den Boykott auflösen. DER AKTIONÄR meint: Dabeibleiben!