Der Softwarekonzern SAP mutierte nach den letzten Quartalszahlen vom deutschen Vorzeigeunternehmen zum Prügelknaben. In der Tat waren die Quartalszahlen eher glanzlos, die Investoren störte insbesondere die revidierte Prognose. DER AKTIONÄR findet dennoch gute Gründe für den Kauf der Aktie.
1) Marktführerschaft
SAP ist nach wie vor der klare Marktführer im Bereich ERP-Lösungen. Das Unternehmen hat es trotz der namhaften Wettbewerber – wie etwa Oracle oder Salesforce – geschafft, über einen längeren Zeitraum eine loyale und stetig wachsende Kundenbasis aufzubauen.
2) Strategie langfristig positiv zu bewerten
Die Fokussierung des Managements auf die Cloud erscheint langfristig eine richtige Strategie zu sein. Im Gegensatz zum Wettberwerber und Cloud-Giganten Salesforce führt SAP lediglich 72 Prozent von Erlösen in diesem Jahr auf planbare Umsätze (Cloud) zurück. Das ist also noch ausbaufähig. Laut dem letzten Quartalsbericht will SAP bereits 2025 bei den Clouderlösen die Marke von 22 Milliarden Euro knacken und Gesamtumsätze von über 36 Milliarden erreichen. 85 Prozent der Umsätze sollen dann besser planbar sein, das heißt, dass sie entweder auf Cloudabos oder Wartungsverträgen beruhen und nicht allein vom vertrieblichen Erfolg abhängen sollten.
3) Fundamentale Stärke und günstige Bewertung
Mit einer Eigenkapitalquote von über 50 Prozent und einer zweistelligen Eigenkapitalrendite steht SAP finanziell auf sicheren Beinen. Das Unternehmen kommt auf ein 2021er-KUV von 4,1, was im Peer Group Vergleich eine relativ günstige Bewertung darstellt.
Das Unternehmen zeichnete sich in den vergangenen Jahren als Dividendengarant mit kontinuierlichen Dividendenerhöhungen aus. Daran dürfte sich auch in den kommenden Jahren nichts ändern.
5) Rebound läuftSeit dem Crash-Tief hat die Aktie bereits rund acht Prozent zugelegt und notiert aktuell knapp unter 98 Euro. Damit hat der Widerstand bei 90 Euro erfolgreich gehalten. Es ist zu erwarten, dass die Bullen in den nächsten Tagen und Wochen einen Angriff auf die psychologisch wichtige Marke bei 100 Euro starten werden.
DER AKTIONÄR behält aus oben erwähnten Gründen seine bullishe Einschätzung für SAP bei. Investoren können somit den Crash zum Neueinstieg nutzen. Investierte bleiben an Bord.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: SAP.