Der Softwarespezialist Palantir hat gestern seine Geschäftszahlen zum abgelaufenen ersten Quartal veröffentlicht. Nach wochenlangem Abverkauf ging das Papier auch gestern vorbörslich nach den Zahlen in die Knie und notierte bereits mehr als zehn Prozent im Minus. Doch dies erwies sich im Nachhinein als Bärenfalle.
Im Q1 kletterten die Erlöse von Palantir im Vergleich zum Vorjahr um 49 Prozent auf 341 Millionen Dollar. Die Experten erwarteten im Schnitt einen Umsatz von 322 Millionen Dollar. Der Gewinn pro Aktie belief sich auf vier Cent, was im Rahmen der Schätzungen lag.
Positiv: Fast 40 Prozent der Erlöse von Palantir (133 Millionen Dollar) waren auf den privaten Auftraggeber zurückzuführen. Das zeigt, dass der Konzern sich zunehmend von seiner Abhängigkeit vom öffentlichen Kunden löst und weiter in die Privatwirtschaft expandiert. Zudem erwirtschaftete Palantir im Q1 einen Free Cashflow von 151 Millionen Dollar, das entspricht einer Cashflow-Marge von satten 44 Prozent.
Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass auch der durchschnittliche Umsatz pro Kunde auf 8,1 Millionen Dollar gestiegen ist (Vorjahr: 7,9 Millionen). Das bedeutet, dass Palantir immer mehr pro Auftrag verdient. Das Unternehmen gab an, dass es im vergangenen Quartal 15 Deals mit einem Auftragswert von fünf Millionen Dollar oder mehr und sechs Deals mit einem Auftragswert von zehn Millionen Dollar oder mehr abgeschlossen hatte.
Auch Ausblick über den Erwartungen
Palantir erwartet für das zweite Quartal einen Umsatz von 360 Millionen Dollar, was 16 Millionen Dollar über den Expertenschätzungen liegt. Im Gesamtjahr 2021 sollen die Erlöse um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr klettern. Der Free Cashflow soll 2021 bei 150 Millionen Dollar liegen.
Palantir steigt bei Bitcoin ein
Eine positive Überraschung für die Anleger war Palantirs Mitteilung im Rahmen des Earnings Calls, dass es eine Investition in die Kryptowährung Bitcoin in Erwägung zieht. Zudem akzeptiert das Unternehmen ab jetzt auch Zahlungen mit Bitcoin.
Hier geht's zu den Q1-Zahlen von Palantir
Palantir hat ohne Frage ein sehr solides Zahlenwerk vorgelegt. Dass das Unternehmen beim Gewinn nur im Rahmen der Erwartungen lag, hängt schlicht damit zusammen, dass der Konzern sehr viel in Marketing sowie Forschung & Entwicklung investiert. Das ist auch angesichts der ehrgeizigen Wachstumspläne von Palantir notwendig und sollte von den Investoren begrüßt werden.
Die Palantir-Aktie legte gestern nach den Zahlen knapp zehn Prozent zu und löste nach der Überwindung der 20-Dollar-Marke ein neues technisches Kaufsignal aus. Anleger setzen das Papier auf ihre Watchlist.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Palantir.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Palantir