Nvidia-CEO Jensen Huang hat mit seiner Keynote im Rahmen der GTC-Konferenz erneut begeistern können. Kein Wunder, denn er stellte gleich mehrere neue Chips, Supercomputing-Services und hochkarätige Partnerschaften vor. Im Fokus: die Künstliche Intelligenz, welche laut Huang „beinahe jede Branche neu erfinden wird“ – er spricht hier sogar von einem „iPhone-Moment“.
Es sind Nvidia-Grafikchips, die KI-Anwendungen wie ChatGPT ihre erstaunlichen Fähigkeiten verleihen. Der US-Konzern konnte daher weitere Details zu den Partnerschaften mit Oracle, Microsoft oder AWS verkünden. Alle drei Tech-Größen setzen in ihren Datacentern künftig auf die H100 GPUs von Nvidia. Allein die Cloud-Sparte von Amazon will 20.000 der KI-Beschleuniger verbauen.
Gleichzeitig wird künftig von Oracle, Microsoft und Google der neueingeführten Supercomputing-Service namens DGX Cloud gehostet. Die Leih-Server sollen den Zugang zu einem KI-Supercomputer und das Training von KI-Modellen so einfach machen wie die das Erstellen einer Homepage.
Auch die Omniverse Cloud von Nvidia soll künftig mehr Firmen und Entwicklern zur Verfügung stehen. Zu den in der Präsentation genannten Kunden gehört unter anderem die Deutsche Bahn, die dank der Omniverse Cloud komplexe Systeme wie ihr großes Schienennetz digital abbilden, simulieren und erweitern kann.
Spannend klingt auch die Zusammenarbeit mit Medtronic. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen eine Plattform für softwaregestützte Medizintechnik auf die Beine stellen, die beispielsweise eine KI-gestützte Darmspiegelung oder gar roboterunterstützte Operationen ermöglichen soll.
Neben der Hardware setzt Nvidia also weiterhin verstärkt auf eigene Cloud- und Software-Plattformen. Seitens der Credit Suisse hieß es daher am Mittwoch, man sei begeistert vom Ansinnen des Grafikchip-Spezialisten, mit Software immer mehr Geld zu machen.
Die Nvidia-Aktie reagierte am Dienstag positiv auf die Eröffnungs-Keynote von Huang. Anfängliche Kursverluste wurden in der zweiten Tageshälfte des US-Handels ausgeglichen und das Papier schloss mit einem Plus von 1,15 Prozent. DER AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin, der Nvidia-Aktie treu zu bleiben und die Gewinne laufen zu lassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.