Der US-Konzern Micron Technology hat am Mittwoch nach US-Börsenschluss seine Zahlen zum ersten Quartal des gebrochenen Geschäftsjahres 2025 (per Ende August) vorgelegt. Weil der Gewinn niedriger als erhofft ausfiel und auch der Ausblick enttäuschte, fällt die Aktie im nachbörslichen US-Handel zweistellig. Explodiert jetzt das KI-Pulverfass?
Im Q1 des Fiskaljahres 2025 erzielte Micron Technology einen Umsatz von 8,709 Milliarden Dollar. Ein Plus von 84,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit einem Umsatz von 8,71 Milliarden Dollar gerechnet. Der Erlös hat sich somit wie erwartet entwickelt.
Beim Gewinn je Aktie lag der Halbleiterkonzern mit 1,67 Dollar allerdings deutlich unter den Schätzungen: Der Markt hatte mit 1,76 Dollar gerechnet. Im Vorjahreszeitraum hatte Micron Technology hingegen noch einen Verlust von 1,12 Dollar je Aktie erzielt.
Wirklich hart enttäuscht hat Micron Technology jedoch beim Ausblick. Für das zweite Quartal stellte das Unternehmen einen Umsatz von 8,1 Milliarden Dollar in Aussicht, während die Analystenschätzungen am oberen Ende bereits bei 9,0 Milliarden Dollar gelegen hatten.
Grund für das schwache Abschneiden ist die enttäuschende Entwicklung auf dem Markt für DRAM-Chips. Diese machen den Großteil des Umsatzes von Micron Technology aus und werden vor allem in PCs und Smartphones, aber auch in Rechenzentren verbaut.
Global ging der PC-Absatz laut Gartner im dritten Quartal des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent auf 62,9 Millionen Stück zurück. Micron-Chef Sanjay Mehrotra zeigte sich dennoch bemüht, neue Hoffnung zu verbreiten: „Der PC-Erneuerungszyklus entwickelt sich allmählich und wir erwarten für das Kalenderjahr 2024 ein flaches Wachstum der PC-Stückzahlen, leicht unter den bisherigen Erwartungen“, hieß es in einer Pressemitteilung.
Die Zahlen von Micron Technology haben den Markt enttäuscht. Nachbörslich geht es deshalb um 13 Prozent nach unten. Die Frage ist nun, ob es zu einer Kettenreaktion bei anderen KI-Chip-Aktien wie Nvidia oder Broadcom kommt. Im nachbörslichen Handel sieht es zunächst glücklicherweise nicht danach aus: Nvidia steigt um 0,4 Prozent, während Broadcom um 0,9 Prozent fällt. DER AKTIONÄR bleibt für den KI-Sektor langfristig optimistisch, kurzfristig sollten Anleger jedoch die Stoppkurse im Blick behalten.