+++ Die besten Aktien trotz Allzeithoch +++
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28.11.2024 Lukas Meyer

Komplettabsturz bei Pro7 – wie tief kann es noch gehen?

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ProSiebenSat.1 Media

Totalausfall bei ProSiebenSat.1! Am gestrigen Mittwoch fiel die Aktie des deutschen Privatsenders auf den tiefsten Stand seit 15 Jahren. Aus technischer Sicht drohen nun weitere deutliche Verluste. Auch die fundamentale Lage macht wenig Hoffnung auf eine nachhaltige Trendwende. Ist die Glotze bald ganz aus?

Am Mittwoch notierte die Aktie von ProSiebenSat.1 bei 4,60 Euro und damit auf dem niedrigsten Niveau seit August 2009. Seit dem Allzeithoch im Dezember 2015 summieren sich die Kursverluste auf mittlerweile 91 Prozent. Jetzt dürfte es weiter in Richtung der 4-Euro-Marke gehen. Wird diese ebenfalls unterschritten, droht ein neues Allzeittief.

Der Blick auf die Zahlen zeigt das Dilemma. Die vor zwei Wochen veröffentlichten Ergebnisse zum dritten Quartal 2024 lassen wenig Raum für Optimismus: Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent auf rund 882 Millionen Euro. Besonders schwach verlief das klassische Werbegeschäft, das traditionell eine tragende Säule des Unternehmens ist. Das bereinigte EBITDA fiel um 5,6 Prozent auf 104 Millionen Euro. Auch das Nettoergebnis ging mit nur noch acht Millionen Euro (Vorjahr: 16 Millionen Euro) deutlich zurück.

ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777)

Das größte Problem: Lineares Fernsehen verliert rapide an Bedeutung. Die Zuschauerzahlen sinken kontinuierlich, während die Werbeeinnahmen zunehmend zu Tech-Giganten wie Google und Meta abwandern. ProSiebenSat.1 hat zwar mit dem Streamingdienst Joyn versucht, im digitalen Bereich Fuß zu fassen, doch der Erfolg hält sich in Grenzen. Zwar stiegen die monatlichen Video-Nutzer im Vergleich zum Vorjahresquartal um 62 Prozent auf 6,8 Millionen, doch der Umsatz ging im Vergleich zum Vorquartal mit 7,05 Millionen zurück.

Ein Hoffnungsschimmer für manche Anleger bleibt die Übernahmefantasie durch den italienischen Medienkonzern MFE-MediaForEurope, hinter dem die Familie Berlusconi steht. Mit einem Anteil von knapp 30 Prozent am Unternehmen könnte MFE früher oder später einen Übernahmeversuch starten. Ob dies jedoch die fundamentalen Probleme lösen würde, bleibt fraglich.

ProSiebenSat.1 steht vor massiven Herausforderungen. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ProSiebenSat.1 Media.

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