Der Philadelphia Semiconductor Index, der die größten Chip-Aktien der Welt zusammenfasst, hat am Donnerstag deutlich zugelegt. Insbesondere die großen Zulieferer ASML, Lam Research oder KLA-Tencor stachen dabei positiv heraus. Kein Wunder, denn es sind Meldungen wie diese, die auf anhaltenden gute Geschäfte hoffen lassen:
So hat Samsung angesichts der globalen Halbleiter-Knappheit angekündigt, seine Milliarden-Investitionen kräftig aufzustocken. Bis 2030 sollen 171 Billionen Won (etwa 125 Milliarden Euro) in das Geschäft mit modernen Chip-Prozessoren und der Auftragsfertigung investiert werden.
Mit den höheren Ausgaben will Samsung die Forschung im Bereich der Prozessor-Technologie und den Bau neuer Produktionsanlagen beschleunigen. Samsung hatte ursprünglich im April 2019 Investitionen von 133 Billionen Won angekündigt.
Südkoreas Regierung kündigte größere Steuervergünstigungen und Kredithilfen an, um die Investitionsvorhaben der einheimischen Chip-Industrie zu stützen. Südkorea müsse die Spitzenposition bei Speicherchips festigen und die Nummer eins bei Systemhalbleitern werden, sagte Staatspräsident Moon Jae In bei einem Besuch am Samsung-Produktionsstandort. Nur so könne das Land sein Ziel erreichen, "bis 2030 ein Halbleiter-Machtzentrum zu werden".
Auch andere große Chip-Unternehmen wie der Branchenprimus Intel in den USA und TSMC in Taiwan wollen mit weiteren Milliarden-Investitionen ihre Kapazitäten deutlich erweitern. Die Knappheit wurde auch von der sprunghaft gestiegenen Nachfrage nach Technik wie Laptops in der Corona-Pandemie ausgelöst.
Für die Zulieferer von Anlagen zur Chip-Fertigung sind die Ankündigungen immer höherer Rekordinvestitionen hervorragende Nachrichten. Zudem sind Investitionen in die heimische Industrie zum Politikum geworden, die in den USA, Südkorea und Europa unterstützt werden.
Die Aktien von ASML, Lam Research oder KLA-Tencor zogen am Donnerstag entsprechend kräftig an. Die langfristig angelegten Investitionspläne dürften dabei zu einem goldenen Jahrzehnt der Branche führen und die herausragende Geschäftsentwicklung im ersten Quartal wiederholbar machen.
Mit Material von dpaAFX.