Warren Buffett wurde in der Coronakrise vielfach für seine Passivität kritisiert, zu wenig im Crash eingekauft zu haben. Doch der Starinvestor ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, baute weiterhin Cash auf und befreite sein Portfolio von Altlasten. An der Entwicklung der Aktie sieht man, dass sich diese Strategie ausgezahlt hat.
Die Berkshire-Aktie hat in der vergangenen Woche einen neuen Rekordstand bei 234,99 Dollar markiert und notiert auch heute in der Nähe dieser Marke. Damit haben die Bullen die wichtigen Widerstandsmarken bei 223,24 und 231,61 Dollar quasi im Vorbeigehen überwunden.
Fundamental weiterhin ein Top-Pick
Die Erholungsrallye ist auf fundamentale Gründe zurückzuführen. Zum einen besitzt Berkshire nach wie vor eine Rekordsumme von über 140 Milliarden Dollar Cash und ist zudem mit einem 2021er-KBV von 1,2 auch noch historisch günstig bewertet.
Zudem hat Warren Buffett sich von seinen Investments mit einem nachhaltig geschwächten Geschäftsmodell – wie etwa Flug- und Ölgesellschaften – getrennt. Stattdessen setzte er auf eigene Aktien. In den drei Monaten bis Ende September gab das Konglomerat nach eigenen Angaben vom Samstag rund 9,0 Milliarden Dollar für den Rückkauf eigener Anteilsscheine aus. Damit wurde allein im dritten Quartal mehr für diese Art der Aktienkurspflege aufgewandt als je zuvor in einem vollen Kalenderjahr.
Buffett hat auch gekauft
Schließlich setzte das "Orakel von Omaha" auch gezielt auf Investments mit hohem Potenzial. Unter anderem kaufte Berkshire fünf Prozent der Anteile von fünf japanischen Handelsgesellschaften – Tochu, Marubeni, Mitsubishi, Mitsui, und Sumitomo. Die Gesamtsumme der Investition beläuft sich auf 6,25 Milliarden Dollar.
Für Aufsehen sorgte zudem Buffetts Zukauf des Softwareanbieters Snowflake. Seit seinem Einstieg hat sich der Börsenwert von Snowflake fast verdreifacht.
Auch die neuesten Zukäufe von Berkshire können sich durchaus sehen lassen. Buffett investierte unter anderem in vielversprechende Werte wie das Pharma-Unternehmen Bristol-Myers Squibb und den Impfstoff-Entwickler Pfizer sowie den Top-Wert unter den Telekommunikations-Anbietern T-Mobile US.
DER AKTIONÄR bleibt für die Berkshire-Aktie weiterhin optimistisch und empfiehlt investierten Anlegern ihre Gewinne laufen zu lassen. Auch Neueinsteiger können zugreifen.