Nach einer Erholung im späten US-Handel am gestrigen Mittwoch, werden Anleger heute bereits wieder vorsichtiger. Der DAX schließt 80 Punkte schwächer und damit um 0,2 Prozent tiefer bei 15.070 Punkten. Damit konnten die Bullen immerhin die psychologisch wichtige 15.000-Punkte-Marke zum Handelsschluss verteidigen. Auch in den USA stehen die Indizes unter Druck, besonders Tech-Titel sind rot.
An der Wall Street dürften die Anleger die Erholungsgewinne vom Vortag am Donnerstag wohl schnell wieder versilbern. Neue Daten vom Arbeitsmarkt gaben dem zuletzt wieder gestiegenen Mut der Investoren einen Dämpfer.
Rund eine zwei Stunden nach Handelsbeginn taxierte der Dow Jones Industrial mit 0,45 Prozent im Minus bei 32.975 Punkten. Noch größeren Verlust muss der Nasdaq100 verkraften. Der Tech-Index notiert 1,1 Prozent tiefer.
Nachdem zur Wochenmitte noch unerwartet schwache Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP für Auftrieb gesorgt hatten, stiegen nun die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weniger als erwartet. Das passt nicht so recht in das Bild einer erwarteten Abkühlung am US-Arbeitsmarkt. Auf diese hatten Anleger zuletzt in der Hoffnung auf ein baldiges Ende der rigiden US-Geldpolitik gesetzt. Daher schauen die Investoren bereits mit Spannung auf den an diesem Freitag anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht.
Auf Unternehmensseite sind derweil Aktien des E-Autobauers Rivian einen Blick wert. Sie verloren vorbörslich nach vorläufigen Zahlen fast neun Prozent. Der Tesla-Konkurrent kündigte zudem eine Wandelanleihe im Volumen von 1,5 Milliarden Dollar an. Ein solcher Schritt kommt bei Börsianern generell negativ an, da bei einer Wandlung in Aktien der Anteil der Altaktionäre tendenziell verwässert wird.
Im Sog der weiter nachgebenden Ölpreise dürften auch die Ölwerte unter Druck bleiben. Aktien von Chevron, Conoco Philips und Exxon Mobil knüpften in diesem Sog an ihre jüngsten Kursverluste an und verloren vorbörslich bis zu 1,2 Prozent.
Exxon gab zudem einen ersten Hinweis auf das dritte Quartal, laut JPMorgan-Analyst John Royall dürfte das Jahresviertel damit im Rahmen der Erwartungen ausfallen. Der Experte hob zudem in einer Branchenstudie seine Schätzungen für den Sektor und liegt damit deutlich über den Markterwartungen. Mit seinen im Schnitt um 17 Prozent aufgestockten Kurszielen sieht er für die Branchenvertreter an der Börse noch reichlich Luft nach oben.
Mit Material von dpa-AFX