Die anhaltend hohe Inflation in den USA hat die Aktienkurse zum Start in den Freitagshandel belastet. Im November schwächte sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene weniger stark ab als erwartet, wenngleich die Dynamik im Vergleich zum Vormonat etwas nachließ. Neben den drei wichtigsten US-Indizes stehen zudem die Papiere von DocuSign, Lululemon und Netflix im Fokus.
Konkret kletterten die Erzeugerpreise im November verglichen mit dem Vorjahresmonat um 7,4 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Im Oktober hatte die Rate noch bei revidiert 8,1 Prozent gelegen. Analysten hatten im Schnitt mit einer Rate von 7,2 Prozent gerechnet. Es ist die fünfte Abschwächung in Folge. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Erzeugerpreise im November jedoch um 0,3 Prozent. Hier war ein Anstieg um 0,2 Prozent prognostiziert worden. Der Kernindex legte um 0,4 Prozent zu.
Die Daten gelten als Vorbote für die Verbraucherpreis-Zahlen und den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. So bleibt der Druck auf die Fed mit Blick auf weitere Zinserhöhungen erst einmal hoch. Zudem hellte sich die Stimmung der US-Verbraucher im Dezember überraschend deutlich auf. Solche Signale konjunktureller Stärke könnten der Fed Argumente liefern, dass die US-Wirtschaft weitere deutliche Zinserhöhungen verkraften kann. Dies wäre jedoch weiteres Gift für den Aktienmarkt und insbesondere Technologiewerte.
Der Dow Jones fiel zuletzt um rund 0,1 Prozent auf 33.744 Punkte, sodass er aktuell im Wochenverlauf knapp 1,7 Prozent verloren hat. Der marktbreite S&P 500 notierte beinahe unverändert bei 3.962 Punkte und der Nasdaq 100 legte minimal auf 11.641 Punkte zu.
Unter den Einzelwerten standen die Papiere von Lululemon unter Druck. Der Sportartikelhersteller und Rivale von Adidas und Puma hatte im abgelaufenen Geschäftsquartal zwar die Erwartungen für den Erlös und das Ergebnis je Aktie übertroffen, blieb jedoch bei der Bruttomarge hinter der durchschnittlichen Analystenschätzung zurück. Die Aktie büßte rund zwölf Prozent ein.
Zweistellig nach oben geht es hingegen für die Papiere von DocuSign nach oben. Das US-Softwareunternehmen veröffentlichte für das dritte Geschäftsquartal einen bereinigten Gewinn je Aktie, der die durchschnittliche Analystenschätzung deutlich übertraf. Die Papiere kletterten daher um gut 13 Prozent.
Die Papiere von Netflix zogen um fünf Prozent an, nachdem die US-Bank Wells Fargo die Titel des Streaming-Dienstes mit "Overweight" eine positive Empfehlung ausgesprochen hatte. Der Kurs kletterte auf das höchste Niveau seit dem zweiten diesjährigen Kurssturz im April, der nun bald ausgeglichen werden könnte. Analyst Steven Cahall positionierte sich in seiner Studie sehr optimistisch für 2023.
Mit Material von dpa-AFX.