Unerwartet schwache Arbeitsmarktdaten haben am Mittwoch die Katerstimmung an den US-Börsen zumindest im stark kreditabhängigen Technologiesektor etwas vertrieben und die Zinsangst anfangs gedämpft. Allzu lange hielt dieser Effekt nicht an, weil anschließend weitere US-Wirtschaftsdaten besser als erwartet ausfielen.
Der technologielastige Nasdaq 100 verringerte daher sein Plus auf zuletzt noch 0,46 Prozent auf 14 632,83 Punkte. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,21 Prozent auf 32 933,77 Punkte. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,03 Prozent auf 4230,83 Punkte zu.
Am US-Anleihemarkt sind die Renditen am Mittwoch auf hohem Niveau gefallen. Zehnjährige Staatspapiere rentierten zu Handelsbeginn mit 4,74 Prozent. Der zuvor erreichte höchste Stand seit 2007 von 4,89 Prozent wurde damit spürbar unterschritten. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg zur Eröffnung um 0,28 Prozent auf 106,94 Punkte.
Für etwas Renditedruck sorgten neue Arbeitsmarktdaten. Der Dienstleister ADP gab für September einen deutlich schwächeren Jobaufbau bekannt als Fachleute erwartet hatten. Am Freitag veröffentlicht die US-Regierung ihren monatlichen Jobbericht. Die Zahlen von ADP gelten an den Märkten als Orientierungsgröße hierfür.
Ein geringerer Stellenaufbau spielt der US-Zentralbank Fed in die Karten. Sie hofft auf eine Abkühlung am Arbeitsmarkt, da ansonsten die Löhne weiter steigen und sich zusätzliche Inflationsgefahren ergeben können. Anleger rechnen derzeit für längere Zeit mit Zinsen auf dem aktuell erhöhten Niveau. Auch weitere Zinsanhebungen werden seitens zahlreicher Fed-Vertreter nicht ausgeschlossen.
Im Handelsverlauf steht mit dem ISM-Indikator für die Dienstleister ein wichtiger Konjunkturindikator auf dem Programm. Außerdem werden Auftragszahlen aus der Industrie erwartet.
Lichtblick im schwachen US-Handel ist die Tesla-Aktie (DER AKTIONÄR berichtete, siehe Artikelliste).
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Mit Material von dpa-AFX